Roman mit Spannungselementen

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In einer Nevèra – einem historischen Eiskeller – wird eine Leiche gefunden. Und das ausgerechnet in dem ruhigen Tessiner Dorf Montagnola, wo die Übersetzerin Moira sich eine Zeitlang um ihren Vater, der vor kurzem einen Schlaganfall erlitten hat, kümmern möchte. Ihre Jugendliebe Luca ist als Rechtmediziner an den Ermittlungen beteiligt und auch Moira wird als Dolmetscherin involviert. Im Laufe der Ereignisse wird klar, dass nichts so ist wie es scheint und dass es in dem beschaulichen Dorf so einige Geheimnisse gibt.
Das Buch wird als Tessin-Krimi untertitelt, aber für mich war es eher ein Roman mit Spannungselementen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen; die Protagonist*innen werden detailliert beschrieben und man erfährt viel über die einzelnen Lebensgeschichten. Toll fand ich auch, wie genau die Landschaft und das Dorf beschrieben wird, denn ich mag das Tessin und war auch schon oft dort – so konnte ich gedanklich erneut dorthin reisen und mich in südlichere Gefilde träumen…
Den Kriminalfall fand ich persönlich nicht extrem spannend, jedoch solide erzählt. Die Auflösung kam meiner Meinung nach etwas zu kurz und hätte gerne noch ausführlicher erläutert werden können. Irgendwie war das Ende zu abrupt und hat nicht zum Rest des Romans, der die Ereignisse recht ausführlich beschreibt, gepasst.
Alles in allem ein guter, wenn auch nicht übermäßig spannender Regional-Krimi, der mich vor allem wegen des Tessin-Feelings überzeugt hat.