viel versprechender Auftakt einer Krimireihe

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irismaria Avatar

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"Mord in Montagnola" ist der Auftakt einer neuen Regionalkrimi Reihe, die im Tessin spielt. Das schön gestaltete Cover, das mehr auf die südliche Atmosphäre als auf einen Krimi hinweist, zeigt schon, dass es weniger um fesselnde Spannung geht als um gute Unterhaltung in einer schönen Landschaft. Im Mittelpunkt steht die Hauptfigur Moira, sie ist Übersetzerin und lebt nach ihrer Scheidung mit ihrer Tochter Luna in Frankfurt. Moira kommt in ihre Heimat ins Tessin zurück, um sich ein paar Wochen um ihren Vater zu kümmern, der einen Schlaganfall hatte. Luna bleibt bei Moiras Mutter und macht mit ihr zusammen einen Oma-Enkelin Modekanal in den sozialen Medien.

Der erste Fall dreht sich um einen Mann, der einige Tage in einem unterirdischen Keller gefangen und dann ermordet wurde. Die Polizei ermittelt und als die Polizeiübersetzerin krank wird, holt der Gerichtsmediziner Luca Moira als Ersatz hinzu, da einige Zeugen nur Deutsch sprechen. Luca ist Moiras Jugendfreund, so spielt also auch ihre persönliche Geschichte mit hinein. Sehr gut gefällt mir, dass die Autorin detailgenau beschreibt, also den Duft des Tees oder genau wie etwas aussieht ohne ausschweifend zu werden. Die Charaktere, vom von sich überzeugten Polizeichef über den Unternehmer, der den Ort als Hermann-Hesse-Gedenkort vermarkten will bis zur esoterischen filzenden Partnerin des Opfers sind lebendig gezeichnet und die Enge aber auch Vertrautheit im Dorf kommt gut rüber. "Mord in Montagnola" ist ein gelungener Auftakt einer Krimi Reihe, die mir gut gefäll und ich freue mich auf weitere Fälle.