Solider Krimi

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libby196 Avatar

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Ich liebe Krimis, habe bei diesem Buch aber wieder gemerkt, dass "Cozy Krimis" nicht so meins sind. Ein alter reicher Mann wird umgebracht, ein anderer wohlhabender Mann (unser Protagonist, wie der Autor selbst zufällig Makler auf Sylt) soll sein Anwesen verkaufen. Mehrere Personen wollen entweder das Haus oder Geld, Frauen intrigieren (natürlich) und werden generell sehr auf ihr Äußeres reduziert, manche sind wenigstens witzig (dann aber lesbisch). Es gibt ein paar Verstrickungen und am Ende wird der Fall aufgelöst - plötzlich geht es dann noch um Medikamentenbetrug und Familiengeheimnisse. Einiges bleibt aber unklar (wer hat Mia eingemauert? Sowas macht man ja nicht mal kurz über Nacht). Das alles vor der Kulisse Sylts (ich mag die Insel, hätte ich sie aber nur durch diesen Buch kennengelernt, würde es mich nicht reizen, hinzufahren).

Der Schreibstil ist okay, genervt hat mich allerdings immer wieder, dass der Autor offenbar zeigen wollte, wie viele tolle Fremdwörter er kennt (wirkt oft unauthentisch) und sämtliche Figuren sprechen ständig in Redensarten (könnte witzig sein, wenn es aber alle Charaktere machen, hat es nichts individuelles mehr und es kommt auch zu häufig vor). Vor allem das Wort "verklausuliert" hat es ihm angetan und ständig "grient" irgendwer.

Alles in allem lässt sich das Buch leicht lesen und man kann ein bisschen miträtseln, so wirkliche Spannung kommt aber nicht auf.