Schockierend ab Kapitel 1

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Dieser Text hat mich zutiefst bewegt und schockiert zugleich. Die Erzählerin, selbst Therapeutin, gibt uns einen schonungslos ehrlichen Einblick in ihre zerrissene Gefühlswelt. Von Anfang an war ich fasziniert von der Widersprüchlichkeit ihrer Gedanken – der Ekel und die Abneigung gegenüber Nils Bergmann (ihrem Patienten) stehen im Konflikt mit ihrem professionellen Selbstbild, das sie verzweifelt aufrechterhalten will. Besonders die Passagen, in denen sie ihre emotionale Instabilität und den Auslöser dafür andeutet, haben mir gezeigt, wie nah sie am Abgrund steht.

Die detaillierte Beschreibung ihrer Qualifikationen und ihrer finanziellen Realität bringt eine interessante Schicht von Stolz und Frustration ans Licht. Sie ist kompetent und erfolgreich, aber innerlich völlig zerrüttet. Und der Schlusssatz – eine unerwartete, düstere Ankündigung – hat mich wirklich innehalten lassen. Die Geschichte hinterlässt eine beklemmende Mischung aus Mitgefühl, Sorge und Neugier. Was bringt eine so erfahrene Frau dazu, so zu empfinden? Das alles zeigt, dass auch die stärksten Masken Risse bekommen, wenn der Druck zu groß wird.