Mila Lippke "Morgen bist du noch da"

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killerprincess Avatar

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**"Morgen bist du noch da" von Mila Lippke**
**Inhalt**
Lioba und ihre Mutter haben ein mehr als schwieriges Verhältnis zueinander. Doch woher kommt das eigentlich? In ihrer Kindheit hat sich Lio von ihrer Mutter nicht geliebt gefühlt und dachte, dass sie vielleicht ein Versehen war, dass ihre Mutter bereut. Denn Lio weiß nicht, wer ihr Vater ist und ihre Mutter schweigt beharrlich.
Jetzt wird jedoch alles anders, denn Lio bekommt ein Kind von ihrem verheirateten Freund und ihre Mutter kommt mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus.
Lioba denkt sich, dass es Zeit wird, die Vergangenheit aufzurollen, um endlich besser mit der Gegenwart und Zukunft klarzukommen.
**Meinung**
Während der Leseprobe war mir Lioba symphatisch, doch als ich nach dem Gewinnen nochmal alles gelesen habe, war ich mir irgendwie unsicher, wie ich mit diesem kantigen harakter zurechtkomme.
Ich kann es nicht mal genau benennen, weshalb mich die freischaffende Künstlerin zuerst nicht so begeisterte. Vielleicht, weil sie mir zu eigen war mit ihrer Lebensweise.
Doch da diese Geschichte sich um Lio dreht, erfährt man immer mehr über sie, sodass sie mir sympathischer wurde. Besonders während ihrer Suche in der Vergangenheit und ihren Gedanken über ihr Kind, wird sie emotionaler und reifer, durchläuft einen interessanten Entwicklungsprozess.

Paralell zu dem Erzählstrang der Gegenwart kommt einer hinzu, von dem ich erst dachte, dass es Liobas Erinnerungen sind, jedoch merkte man schnell, dass dies nicht zusammen passt, weshalb man die tatsächliche Person dahinter erahnen konnte.
Ich finde diese Lösung sehr gut, weil man so immer ein kleines bisschen mehr wusste, als Lio und außerdem die Geschichte aus eigenen Augen sich besser vorstellen kann, als wenn Lio berichtet hätte.

Über den Schreibstil kann ich weder etwas negatives, noch etwas besonderes sagen. Er ist gut und angemessen, an zwei oder drei Stellen kam es zu kleinen Zeitsprüngen, bei denen ich zweimal lesen musste, was passiert ist. Ansonsten ist der Schreibstil übersichtlich und an geeigneten Stellen auch etwas emotional.
Viel interessanter finde ich die künstlerischen Aspekte, die Mila Lippke eingebaut hat. Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn mich der Inhalt eines Buches dazu anregt im Internet die genannten Themen nachzuschlagen.

**Fazit**
Es ist ein wunderbares Buch über Familie, Liebe und die Vergangenheit, welches gut erzählt wird.
An einigen Stellen fehlte mir jedoch etwas Spannung oder ähnliches, aber somit ist es ein Buch, welches man getrost auch für einen Tag weglegen kann, ohne dass man danach nicht mehr hineinfindet oder man denkt: "Ich muss doch unbedingt weiterlesen!" -So bleibt Zeit für wichtige Dinge, die ich beim Lesen zu erledigen hatte. Trotzdem war mir die Geschichte an manchen Stellen etwas zu vorhersehbar, weshalb es nicht die volle Punktzahl bekommt.