Morgen bist du noch da!!!!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
uteliest Avatar

Von

Vorneweg das Buch ist wunderschön, schrecklich, anrührend, man liest es wie im Krimi, es übt eienn Sog aus.

Hinter dem recht harmlos wirkendem Cover - Faltenrock mit zwei Blumen- verbirgt sich ein sehr schönes lesenswerte Buch, das lange nachhallt.

Lioba, 42, fast etabliert in der Berliner Künstlerszene, will sich mit ihrer Mutter aussprechen und lädt sie ein zur ihrer Ausstellungseröffnung - mit Fellfotzen und Kuschelmuschis.Sie weiss ihre Mutter zu provozieren aber bevor es zur Aussprache kommt, erleidet die Mutter einen Schlaganfall und verstummt. Lioba macht sich auf den Weg zu ihren Ursprung, sie möchte den Namen ihres Vaters erfahren, weil sie sich auch für ein Kind entscheiden will oder muss.

Auf einer anderen Erzählebene wird von einem kleinen Mädchen erzählt, das sich stark an die Mutter gebunden fühlt. Das Mädchen muss sich mit seiner Mutter und der kleinen Schwester verstecken. Es ist Jüdin.

Die Ebenen nähern sich einander an und werden miteinander verwoben. Die Handarbeit, das Sticken,das Nähen das Verbinden das Heilen bzw. der Versuch Dinge auszudrücken für die das Mädchen und Lioba keine Worte finden.

Es werden sehr viele Gefühle offenbart auch die Frage aufgeworfen: Was ist Familie? Gene? Verbindungen? Gewohnheiten?

Man ist mittendrin und fühlt das Leiden der anderen, wieso sie nicht konnten wie sie wollten, wie sie sich selbst und anderen Leid zufügen.

Und das Versprechen an die Mutter: Morgen bist du noch da!

Ich muss sagen zum Abschluss des Jahres noch eine schöne Überraschung, die mich tief berührt hat. Ich bin nicht großzügig mit den Sternen...aber es hätten diesmal mehr sein können.