Mutter-Tochter-Beziehung

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mollymoon Avatar

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Da ich von "Irgendwie mein Leben" total begeistert war, freute ich mich schon sehr auf "Morgen bist du noch da". Die Leseprobe zum Buch hat mir allerdings gar nicht so gut gefallen, vielleicht wegen der Kürze. Mit diesem eher negativen Eindruck begann ich mit dem Roman. Und war am Ende positiv überrascht.

Lioba (Lio) ist 42 Jahre, Künstlerin und schwanger von einem verheirateten Mann. Sie fragt ihre Mutter endlich nach ihrem leiblichen Vater, den sie nie kennengelernt hat. Die Mutter bleibt Lio die Antwort schuldig, da diese nach dem Gespräch im Hotel einen Schlaganfall erlitten hat, kann nicht mehr sprechen. So macht sich Lio auf den Weg in die Vergangenheit. Dabei entdeckt sie, dass sie sich nie wirklich Gedanken über ihre Mutter, ihre Familie, gemacht hat. Sie findet in der Wohnung der Mutter Fotos und Schritstücke aus der Vergangenheit. Durch die 2 Erzählstränge, Kindheit und Jetzt, wird allmählich deutlich, warum die, in Lios Augen gefühlskalte Mutter, so geworden ist.

Von meinem anfänglichen Misstrauen gegenüber dem Buch, ist letztendlich nichts mehr übrig geblieben. Ich fand die Geschichte einfühlsam, berührend, gefühlvoll - ohne dabei kitschig zu wirken, eben genau auf den Punkt gebracht. Der Schreibstil war so, wie ich es von Mila Lippke erwartet habe. Und ... ich bin natürlich schon gespannt auf den nächsten Roman.