Weil die Zukunft ohne Vergangenheit nicht leben kann...

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häschen Avatar

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Lioba ist eine feministische Künstlerin, die mit 42 Jahren zum erstenmal ernsthaft ihre Vergangenheit kennen möchte. Wer war ihr Vater? Warum hat sie nie die Liebe bekommen, die sie wollte? Oder hat sie die Liebe ihrer Mutter nicht erkannt? Aber was ist, wenn ihre Mutter gar nicht die ist, für die sie sie hält? Wer sind ihre Verwandten? Als Lios Mutter einen Schlaganfall erleidet, beginnt Lioba danach zu fragen, denn sie hat nun Zugang zu Dokumenten, die ihr lange vorenthalten wurden. Als ihre Mutter dann plötzlich beginnt holländisch zu sprechen, scheint das Lügengerüst vollständig eingestürzt zu sein. Lio sieht ihre gefühlskalte Mutter plötzlich mit ganz anderen Augen, denn eigentlich war sie immer das Opfer der Zeit und nicht so hartherzig, wie Lio dachte...Nebenbei erzählt die Autorin auch noch sehr realitätsnah über die Probleme die Lio mit ihren Freunden und ihrer Affäre hat, denn schwanger ist sie auch noch.

Das Buch hat meine Erwartungen eindeutig übertroffen. Ich hatte mit sogenannter "leichter Kost" grechnet und erhielt ein "atemberaubendes 3-Gänge Menü"! Der Roman hat mich mit seiner Schreibweise in seinen Bann gezogen und bald konnte ich einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Der Wechsel zwischen 2 Erzählperspektiven aus verschiedenen Zeiten machte die ganze Erzählung sehr interessant und spannend.

Auch den Inhalt fand ich sehr tiefgründig jedoch ohne den Leser zu überfordern. Es ist in unserem Leben so extrem wichtig sich zu kennen um überhaupt lebensfähig zu sein. Diese Botschaft hat mir der Roman, neben seinem guten Unterhaltungseffekt, vermittelt.

Mein Fazit: Dieses Buch hat es verdient, gelesen zu werden!