When I was young

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
wal.li Avatar

Von

When I was young ist der Titel des Liedes, das als Thema im Buch immer wieder auftaucht. Und nichts ist so wie es scheint. Das stellt Lioba fest, als sie sich mit dem Leben ihrer Mutter beschäftigt. Liobas Leben ist durcheinander geraten, als Künstlerin hat sie Erfolg. Sie hat eine Beziehung mit einem verheirateten Mann, von dem sie schwanger ist. Ihrer Mutter ist sie entfremdet. Dennoch lädt Lioba ihre Mutter zur Eröffnung ihrer Ausstellung ein. Kann es eine Annäherung zwischen den beiden geben. Wenigstens möchte Lioba mit 42 Jahren endlich erfahren, wer ihr Vater ist. Doch dann macht das Schicksal Liobas Plänen einen Strich durch die Rechnung.

 

Wie war es als Liobas Mutter jung war? Darüber berichtet die Autorin in Einschüben, die aus der Sicht der Mutter geschildert sind. Viele Überraschungen kommen da ans Licht, die Liobas Leben in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Das kann beim Lesen natürlich die Frage aufwerfen, was denn mit den eigenen Eltern ist. Was erzählen sie, was verschweigen sie? Täuschen sie ihre Kinder, um sie zu schützen oder um sie nicht zu enttäuschen oder um selbst besser da zu stehen?  Zumindest Liobas Leben wird komplett auf den Kopf gestellt, sie lernt ihre Mutter kennen und eine ganz andere Seite ihrer Herkunft. Dadurch kann sie mehr Verständnis für ihre Mutter aufbringen und auch Verbindung zu einem unbekannten Teil in ihr selbst aufnehmen.

 

So wie das Buch geschrieben ist, wirkt das Buch sehr positiv. Fast scheint es wie eine Heilung in Liobas Leben, als die meisten Geheimnisse endlich aufgedeckt sind und Lioba gestärkt in ihr neues Leben starten kann. Das gibt die Hoffnung, dass wohl kaum etwas so schlimm sein kann, als dass man nicht darüber reden könnte. Es gibt immer eine Chance, es ist nie zu spät. Eine freundliche Innenschau Liobas, die zum Nachdenken und Nachfühlen anregt.