Morgen früh, wenn du willst

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Aaaalso, diese Buch zu rezensieren ohne zu viel zu verraten und anderen den Spaß daran zu verderben, ist ziemlich schwierig, aber ich tue mein Bestes. Da ist zunächst eine tote Frau, die wie eine Puppe an einem Tisch sitzt und da ist ein Ermittler, der gerade eine neue Stelle angetreten hat und von seinem Team abgelehnt wird, d.h. das Betriebsklima ist ziemlich schlecht, es gibt viele Konflikte, was die Zusammenarbeit nicht unbedingt leichter macht; und dann hat er auch noch familiäre Probleme. Alle Erzählstränge laufen ziemlich ineinander, was ich nicht schlecht finde. Überhaupt kennt das Autorenduo durchaus die Tricks und Kniffe, die einen Pageturner ausmachen; sie wissen ganz genau, wann ein Kapitel zu enden hat und zu einem anderen Schauplatz der Geschichte zu wechseln ist. Auch wurden ausreichend Überraschungsmomente eingearbeitet. Bei den Verfolgungsjagden quer durch Birmingham übertreiben die Beiden allerdings etwas. Sicher, sie scheinen sich in dieser Stadt gut auszukennen und ich glaube, dass man die beschriebenen Strecken vor Ort genau nachvollziehen könnte, allerdings ist es des Guten eindeutig zu viel. Der geneigte Leser, der von dem Buch ein gewisses Tempo gewöhnt ist, wird ungeduldig und möchte, dass die Handlung endlich weitergeht. Er möchte nicht noch eine Straße und noch eine Straße des nächtlichen Birmingham beschrieben haben. Hier kriegt das Buch dann doch völlig unnötig seine Längen. Die Spuren, die schließlich zur Lösung führen, sind dagegen sehr geschickt gelegt. Eigentlich beinhaltet dieser Thriller zwei Stories, die erste ist auf Seite 392 gelöst, aber dann kommt noch der Hintergrund des Ganzen, was die Sache irgendwie interessanter und runder macht, gut gelöst. Allerdings ist der Böse ganz furchtbar böse und dann gesteht er seinem potentiellen nächsten Opfer auch noch alles, bevor er zuschlägt, sehr klischeehaft, das hätte man geschickter machen können. Auch der zweite Bösewicht ist – nicht erst als er dann zu Kreuze kriecht – sehr eindimensional dargestellt. Auch das hätte man besser machen können. Alles in allem sehr spannend gemacht, incl. Showdown, aber mir waren manche Szenen einfach zu brutal und zu blutig. Mir reicht eine Leiche pro Krimi, ich brauche nicht auf jeder Seite eine.