Phil Brennans fünfter Fall überzeugt auf ganzer Linie

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kimvi Avatar

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Marina Esposito und ihr Mann Phil Brennan wollen die Vergangenheit hinter sich lassen und in Birmingham ein neues Leben beginnen. Profilerin Marina nimmt eine Dozentenstelle an der Universität an. Dort sucht der Psychologe Hugo Gwilym auf einer Weihnachtsfeier ihre Nähe. Obwohl Hugo sehr gut aussieht, kann Marina ihn auf Anhieb nicht ausstehen. Er wirkt einfach zu selbstherrlich und keine einzige seiner Thesen findet ihre Zustimmung. Ihre Abwehrhaltung scheint Hugo allerdings anzuspornen, denn er lässt nicht locker. Am nächsten Morgen wacht Marina mit starken Kopfschmerzen auf und kann sich nicht mehr daran erinnern, wie der Abend geendet hat. Hugos Version erscheint Marina nahezu unglaublich. Statt mit ihrem Mann darüber zu sprechen, zieht Marina sich in sich selbst zurück. Phil Brennan hat momentan selbst viel um die Ohren, denn in seiner Position als Detective Inspector muss er seinem neuen Team erstmal beweisen, dass er fähig ist die Ermittlungen zu leiten. Besonders Detective Sergeant Sperring macht es ihm nicht leicht, denn er hat selbst auf Phils Posten spekuliert und muss sich nun mit einem neuen Vorgesetzten arrangieren. Für Reibereien innerhalb des Teams bleibt allerdings keine Zeit, denn ein spektakulärer Fall, bei dem ein Transvestit getötet wird, der wie eine Puppe hergerichtet ist, fordert die gesamte Aufmerksamkeit aller Ermittler.....

Nach "Entrissen", "Der Stalker", "Stirb, mein Prinz" und "Jäger" ist dieser Band bereits der fünfte Fall für Phil Brennan. Da die Handlungen in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch problemlos folgen, wenn man die vorherigen Bände nicht gelesen hat. Wenn man aber an der Weiterentwicklung der Charaktere, sowohl im beruflichen wie privaten Bereich, interessiert ist, empfiehlt sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge.

Der Einstieg in den aktuellen Fall gelingt mühelos, da man hier Zeuge einer geheimnisvollen Verabredung wird. Die Atmosphäre ist angespannt, wobei man aber auch eine gewisse Vorfreude spüren kann, die hier in der Luft liegt. Trotzdem hat man beim Lesen ein ungutes Gefühl, welches dafür sorgt, dass das Interesse an der Handlung sofort geweckt wird.

Phil Brennan und Marina Esposito fangen in Birmingham ein neues Leben an. Deshalb muss man sich hier mit einem ganz neuen Ermittlerteam anfreunden. Phils Start verläuft nicht ganz reibungslos. Das wirkt allerdings sehr glaubwürdig und bildet einen interessanten Nebenhandlungsstrang. Auch Marina Espositos Erfahrungen an der Universität fügen sich gut in die Handlung ein und bilden einen abwechslungsreichen Gegenpart zu den Ermittlungen. Der Mordfall und die Ermittlungen sind durchgehend spannend und es gelingt der Autorin hervorragend, einen etwas in die Irre zu leiten. Denn wenn bereits vermutet, wie alles zusammenhängen könnte, taucht noch ein weiteres Puzzleteil auf, welches auch noch zugeordnet werden muss. Dadurch bleibt die aufgebaute Spannung bis zum Ende hin erhalten.

Allzu zartbesaitet darf man auch bei diesem Band der Serie nicht sein. Denn der Killer und die Welt, die man nach und nach beim Lesen entdeckt, ist ziemlich extrem. Hier bleiben keine Fantasien offen und man schaut in die schlimmsten menschlichen Abgründe. Tania Carvers Schreibstil ist wieder sehr flüssig und angenehm lesbar. Sie schafft es mühelos, die Szenen so zu beschreiben, dass man sie regelrecht vor Augen hat. Dadurch gerät man förmlich in den Sog der Ereignisse und kann das Buch nur schwer aus der Hand legen. Mir hat der fünfte Band der Reihe wieder außerordentlich gut gefallen und deshalb vergebe ich begeisterte fünf Bewertungssterne und eine klare Leseempfehlung!