Ein ganz besonderer Adventkalender

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hasi84 Avatar

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Zwei Tage vor Weihnachten. Kluftinger und seine Frau Erika stecken in den Endzügen der Vorbereitungen auf das alljährliche Weihnachtsfest – sprich, sie müssen alles noch erledigen. Der Baum wird aufgestellt und Erika fällt dabei so ungeschickt von der Leiter, dass sie sogar ins Krankenhaus muss – oder soll, weil der etwas schrullige Hausarzt darauf besteht. Aus Japan kündigt sich ganz besonderer Verwandtenbesuch an. Und so nehmen die Katastrophen ihren Lauf. Mit schier nicht endender Kreativität versucht Kluftinger, Ordnung in das Chaos zu bringen. Und damit macht er es eigentlich nur schlimmer, fackelt halb das Haus ab und anstatt alles in Grenzen zu halten, feiert er noch einen sehr berauschenden Abend mit den Elektrikern. Mehr Katastrophen möchte ich hier gar nicht verraten.

Diese eher kurz gehaltene Geschichte wurde in 24 Kapitel unterteilt, oder besser gesagt, 24 Katastrophen. Bereits im September darf man sich heuer auf sarkastische Weise in Weihnachtsstimmung bringen. Einen Fall darf Kluftinger in diesem Sonderband nicht lösen, dafür darf er sich mit zahlreichen schwierigen und unangenehmen Situationen auseinander setzen. Schon das Cover, das einen Weihnachtsmann mit einem Sack voller bunter Ostereier und Osterhasen zeigt, lässt einen schmunzeln. Der Preis für das kurze, eher kleine Büchlein mit seinen 140 Seiten ist allerdings sehr stattlich. Die Geschichte ist sehr lustig geschrieben, leider teilweise zu sehr an den Haaren herbei gezogen und übertrieben. Für Kluftinger ist das Weihnachtsfest etwas ganz traditionelles: die Frau arbeitet, der Mann geht seinen Interessen nach – dieses Konstrukt wird durch den Unfall Erikas aber jäh zunichte gemacht. Auch dem ganzen neumodischen Zeugs rund um Weihnachtsdekorationen und so weiter kann Kluftinger nichts abgewinnen. Man kann dieses Buch gemütlich am Stück lesen, aber auch als Adventkalender verwenden und Tag für Tag eine neue Katastrophe erfahren, die einem in der Vorweihnachtszeit bestimmt das eine oder andere Lächeln entlocken wird. Für mich persönlich ist das Büchlein etwas zu kurz. Trotzdem bietet es ein nettes Lesevergnügen für Zwischendurch.