Eine unglaubliche Geschichte

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ellinorliest Avatar

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Morgen und für immer ist ein Roman, der sich über einen Zeitraum von fast fünfzig Jahren hinzieht. Er beginnt 1943 in Albanien. Der desertierte deutsche Soldat Cornelius findet auf einem Bauernhof in den albanischen Bergen Unterschlupf. Dort erteilt er Kajan, dem Enkel des Bauern, Klavierunterricht und lehrt ihn die deutsche Sprache. Kajan gelingt später der Durchbruch als Pianist. Ihm wird die Ehre zu Teil, sein Land bei einem Konzert in Ostberlin zu vertreten, gemeinsam mit Vertretern weiterer sozialistischer Bruderländer. Dort wird er durch einen Zufall zur Flucht in den Westen gezwungen, wo er ein komplett neues Leben beginnt.
Kajans Geschichte ist sehr spannend und ereignisreich. Sein Leben nimmt teilweise unglaubliche Wendungen. Teilweise wurden mir diese manchmal jedoch fast ein wenig zu viel. Da das Leben aber nun einmal so ist, wie es ist, und die Geschichte auch sehr gut geschrieben ist, nahm ich sie aber so hin. Vielleicht war der Autor ähnlicher Meinung, denn an einer Stelle heißt es: "Eine Sache, die unmöglich ist, entzieht sich jeder Wahrscheinlichkeitsrechnung. Entweder sie passiert nie, oder sie passiert ganz sicher." Lediglich der Teil in den USA ging mir ein wenig zu schnell. Ich kann aber durchaus verstehen, warum er eher kurz gehalten ist: er dient als Übergang zwischen Albanien und der Flucht hin zum dramatischen Ende.
Über die Geschichte Albaniens wusste ich relativ wenig. Es war daher sehr interessant, mehr über sie zu erfahren. Insbesondere die Brutalität des Systems fand ich erschreckend. Daher fand ich Kajans Entscheidungen am Ende auch sehr mutig, wenn auch durchaus verständlich.