Lebenslinie

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
gitti Avatar

Von

Ermal Meta hat ein Buch geschrieben, daß man nicht so leicht vergessen kann. Vor allem wegen der unvorstellbaren Grausamkeiten, von denen er eher emotionslos erzählt.
Ich habe mich für das Buch beworben, weil wir im letzten Jahr vier Wochen Urlaub in Albanien gemacht haben. Ich bin fasziniert von der Schönheit des Landes, der unberührten Natur und der Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit seiner Menschen. Ein wenig Vorstellung davon bekommt man am Anfang des Buches. Der kleine Kajan verlebt einen Großteil seiner Kindheit bei seinem Großvater, der völlig abgeschieden im Norden Albaniens lebt, im Einklang mit der Natur, in dem kleinen Dorf Rragran.
Was dem begnadeten Pianisten Kajan auf seiner Konzertreise in die DDR und später auf der Flucht alles passiert ist wohl an Grausamkeit nicht zu übertreffen und war mir fast zu viel.
Das man wohl selbst den eigenen Verwandten nicht trauen darf erfâhrt er am eigenen Leib nach seiner Rückkehr nach Albanien.
Das Buch nimmt am Schluss eine versöhnliche Wendung, als Kajan Elizabeta wiedertrifft, die Tochter von der er nichts wusste und seinen Enkelsohn kennenlernt. Aber dieses Ende kann die Grausamkeiten, die Kajan widerfahren sind nicht ungeschehen machen.
Unbedingt lesenswert, aber keine leichte Kost!