Wie Krieg, Politik und Staatsgewalt ein Leben beeinflussen

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„Morgen und für immer“ ist ein entscheidender Ausspruch, der in zwei bedeutsamen Situationen in diesem Buch geäußert wird. Es sind letzten Worte seines Großvaters, die dem Protagonisten Kajan lebensweisend sein sollen und die er dann am Ende des Buches in Hoffnung auf eine neue Zeit wieder ausspricht. Was dazwischen passiert, ist wendungsreich, aufregend, bewegend, berührend, tragisch, zum Teil kaum zu ertragen und vor allem spannend zu lesen.

Das Buch verarbeitet einen Teil der albanischen Geschichte in Form der autobiographischen Lebensgeschichte von Kajan Dervishi. Dessen Eltern kämpfen im Zweiten Weltkrieg als Partisanen, während Kajan mit seinem Opa in den albanischen Bergen wohnt, wo ein deutscher Deserteur auftaucht. Er kommt bei ihnen unter und bringt Kajan das Klavierspielen bei. Später wird Kajan Pianist und Klavierlehrer in Tirana, wo er seine große Liebe Elisabeta kennenlernt. Eine ereignisreiche Odyssee in die DDR, nach Amerika und von dort zurück nach Albanien werden erzählt als Agententhriller, Leidensbiographie, Familien- und Liebesgeschichte sowie als historischer Roman. Die Grausamkeit des albanischen Regimes - insbesondere durch eine Person ausgelebt - bleiben auch nach dem Lesen im Kopf.

Durch den flüssigen Schreibstil, die plastische und authentische Schilderung der Ereignisse nimmt das Buch von der ersten Seite an mit und fesselt die lesende Person. Die Geschichte geht unter die Haut und bleibt im Kopf. Klare Leseempfehlung.