Elbsirenen

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Kriminaloberkommissar Francesco Morino und seine Kollegin Bea Hinrichs werden zu einem Leichenfund in der „Schanze“, einem Hamburger Szeneviertel, gerufen. Der Tote residierte in einem riesigen luxuriösen Loft. Schon auf den ersten Blick wird deutlich, dass er sich seine Verletzungen im Gesichtsbereich und auch die Verletzung die zu seinem Tode führte, nicht selbst zugebracht haben kann. Überrascht ist Francesco nur über seine Kollegin, denn Bea erkennt den Toten im Gegensatz zu ihrem Kollegen. Der Tote war der berühmte Schlagerstar Harry. Mit dem unbestimmten Gefühl das ein Mordfall an einer lokalen Berühmtheit immer Schwierigkeiten bereitet, recherchieren die beiden Kriminalisten das persönliche Umfeld des Toten. Schnell lässt sich feststellen dass der Tote durch seine rücksichtslose und intrigante Art eigentlich nur Feinde hatte. Darunter sind neben seinem Bruder, sein Ex-Manager, zahlreiche Schlagersternchen, Stars und jede Menge Ex-Gespielinnen. Nein so wirklich trauert niemand um Harry….bis auf eine junge Dame.

Regionalkrimis erfreuen sich einer großen Beliebtheit, deren ich mich ebenfalls nicht ganz entziehen kann, noch dazu spielt dieser im Norddeutschen Raum. Der Kriminalfall ist nicht sonderlich spektakulär, dafür ist die Ermittlungsarbeit der Kommissare doch recht real wiedergegeben. Die viele Laufarbeit, das mühsame Enttarnen der vielen kleinen und großen Lügen der Zeugen und Tatverdächtigen. Das ist zwischenzeitlich etwas langatmig, durch kleine aber gut pointierte Spannungsbögen werden die etwas zäheren Szenen jedoch gut überspielt. Ein kleiner Blick hinter die Kulissen des Showbiz, die heile Welt vor der Kamera und die Abgründe die sich auftun, wenn die Lichter ausgeschaltet sind, versteht die Autorin hervorragend einzubauen. Ein klein wenig enttäuscht war ich von den erotischen Szenen, manchmal wirkten sie auf mich einfach etwas hölzern und auch ähnlich. Mal ganz abgesehen davon dass fast alle Protagonisten über eine doch stark ausgeprägte Libido verfügen und sich ständig Gelegenheiten ergeben diese auszuleben. Das fand ich etwas zu fantastisch…vielleicht ist das aber durchaus möglich in einer Großstadt…
Fazit: Ein vielversprechendes Debüt mit einem sympathischen Ermittlerduo.