Mörderisches Business

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chrischid Avatar

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Harry war einer der ganz Großen im Schlagerbusiness, aber auch einer, der sich gerne und viele Feinde machte. Nun ist er tot – ermordet. Francesco Morino und Bea Hinrichs beginnen mit ihren Ermittlungen im Schlagermilieu und müssen erkennen, dass sie zwar zahlreiche Verdächtige vorzuweisen haben, aber konkrete Beweise eher Mangelware sind. Da hilft nur Konzentration und ein wachsamer Blick, um auch den kleinsten Hinweis nicht zu übersehen. Doch plötzlich geschieht ein zweiter Mord...

Mit „Elbsirenen“ legt Autorin Jelka Dieckens nicht nur ihr Debüt sondern auch den ersten Fall für Francesco Morino und Bea Hinrichs vor. Gleich auf dem Cover wird der Leser darauf aufmerksam gemacht, dass es sich hier nicht um einen klassischen Krimi handelt, auch Erotikelemente werden einfließen, so dass man möglicherweise seine Erwartungen entsprechend anpasst. Schnell lässt sich die Behauptung aufstellen, dass die Mischung durchaus gelungen ist, der kriminalistische Teil überwiegt, Passagen erotischer Natur gibt es eher im Bereich der privaten Darstellung der Ermittler. So erhält man einen guten Überblick und hat nicht das Gefühl von Unnahbarkeit, welches schnell entsteht, wenn der Fokus ausschließlich auf berufliche Aspekte gelegt wird.

Gemeinsam mit einem jungen, dynamischen und engagierten Ermittlerduo geht der Leser auf Spurensuche. Im Verlauf zeigt sich, dass das Opfer mehr Feinde als Freunde und so ziemlich jeder seine ganz eigene Fehde mit ihm hatte. Entsprechend vielschichtig sind die Motive gelagert und doch kann es im Endeffekt nur einer oder eine gewesen sein. Hier ist nicht nur Instinkt gefragt, diverse Befragungstechniken können den ein oder anderen ebenfalls gehörig aus dem Gleichgewicht bringen. Doch kommt man dem Täter so wirklich auf die Schliche? Spannung und Tempo werden kontinuierlich angezogen, so dass es schon fast unmöglich ist, sich diesem Sog zu entziehen.

Bis die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen hat man schon eine ziemlich konkrete Vermutung was den Tathergang und somit den Schuldigen angeht, man wartet quasi nur auf die erlösende und endgültige Bestätigung. Plötzlich geht alles ganz schnell, so dass man kaum glauben mag, schon am Ende angekommen zu sein. Auch wenn im Grunde alles aufgeklärt wird, so wirkt der Abschluss doch ein wenig abrupt. Nichtsdestotrotz bleibt die Neugierde wie es für Francesco und Bea weitergeht, denn schnell ist das Duo zu guten Bekannten geworden, die man hoffentlich schon bald in einem neuen Fall erleben darf.