Das Russland der frühen 2000er
Der Roman 'Moscow Mule" von Maya Rosa bietet einen interessanten Einblick in das Leben einer jungen Frau im Russland der frühen 2000er Jahre. Man erlebt aus der Perspektive von Protagonistin Karina, wie diese sich in ihrer Zeit des Erwachsenwerdens zur Recht zu finden versucht und begegnet währenddessen der ein oder anderen Schwierigkeit. Durch Rosas humorvolle und scharfsinnige Art, lernt der Leser schnell das Setting und das soziale Umfeld Karinas kennen. Man bewegt sich nicht nur geografisch zwischen Großstadt und Provinz, auch die Kluft zwischen Arm und Reich, Alter und Jugend, Tradition und Fortschritt, sind im ganzen Roman überall spürbar. Zudem hat für mich, während des gesamten Lesens, ein Gefühl von Beklemmung mit geschwungen, welches durch Karinas unentwegten Drang Russland zu entkommen, nur noch verstärkt wurde. Das Buch hat mir zwar ein klares Bild vermittelt, wie sich die junge Frau in einer Welt fühlt, die geprägt ist von politischer und wirtschaftlicher Instabilität, sowie der Zeit, welche auf den kalten Krieg folgte, trotzdem scheint das Buch eine gewisse Aktualität und Brisanz zu beinhalten.