Für immer war vielleicht nie genug
Dieses Buch hat mich mit seiner rohen Ehrlichkeit und dem ungewöhnlichen Setting sofort gepackt. Karina und Tonya sind zwei junge Frauen, wie man sie selten in der Literatur trifft: laut, direkt, hungrig nach einem besseren Leben – und dabei trotzdem verletzlich. Ihre Freundschaft ist intensiv, fast symbiotisch, und das macht die Geschichte so mitreißend wie auch schmerzhaft.
Ich mochte besonders, wie ungeschönt das Leben im Russland der frühen 2000er dargestellt wird. Es gibt keine kitschigen Rückblicke, keine Nostalgie – nur Realität: mal absurd, mal traurig, mal brutal, aber immer nah dran an den Figuren. Karinas Mischung aus Sarkasmus, Trotz und stillem Durchhaltewillen war für mich das emotionale Zentrum der Geschichte. Und Tonya? So oft man ihr Verhalten in Frage stellen will, so sehr versteht man es doch – weil alles um sie herum ebenso instabil ist wie sie selbst.
Was mich ein bisschen herausgefordert hat, war der Erzählstil: stellenweise etwas sprunghaft, mit Szenen, die eher Momentaufnahmen als klassische Kapitel sind. Das passt zwar gut zum chaotischen Leben der Protagonistinnen, aber manchmal hätte ich mir gewünscht, noch ein wenig länger in bestimmten Momenten zu verweilen, vor allem wenn es um die Tiefe ihrer Beziehung ging. Der Zerfall ihrer Freundschaft passiert fast leise – vielleicht zu leise, um emotional ganz nachwirken zu können.
Ich mochte besonders, wie ungeschönt das Leben im Russland der frühen 2000er dargestellt wird. Es gibt keine kitschigen Rückblicke, keine Nostalgie – nur Realität: mal absurd, mal traurig, mal brutal, aber immer nah dran an den Figuren. Karinas Mischung aus Sarkasmus, Trotz und stillem Durchhaltewillen war für mich das emotionale Zentrum der Geschichte. Und Tonya? So oft man ihr Verhalten in Frage stellen will, so sehr versteht man es doch – weil alles um sie herum ebenso instabil ist wie sie selbst.
Was mich ein bisschen herausgefordert hat, war der Erzählstil: stellenweise etwas sprunghaft, mit Szenen, die eher Momentaufnahmen als klassische Kapitel sind. Das passt zwar gut zum chaotischen Leben der Protagonistinnen, aber manchmal hätte ich mir gewünscht, noch ein wenig länger in bestimmten Momenten zu verweilen, vor allem wenn es um die Tiefe ihrer Beziehung ging. Der Zerfall ihrer Freundschaft passiert fast leise – vielleicht zu leise, um emotional ganz nachwirken zu können.