Potenzial nicht vollends genutzt

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jimmyjay@tortenboxer.de Avatar

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Moskow Mule handelt von dem Leben einer jungen Studentin in Russland in den späten 2000er Jahren. Die Protagonistin Karina erlebt mit und ohne ihre Freundin Tonya die kleineren und größeren Abenteuer dieser Lebensphase. Karina geht es um (Er-)Leben, Dating, Freiheit. Dabei prägt sie der Wunsch, das unter Putin immer autoritärer werdende Russland in Richtung Europa zu verlassen. Es zeigen sich im Laufe der Handlung die dortigen Gesellschaftsverhältnisse, ohne dabei in den Vordergrund der Handlung zu rücken.

Letztlich hat mich das Buch trotz dieses eigentlich vielversprechenden Settings zwar gut unterhalten, aber nicht vollends überzeugt. Das Buch startet direkt voll rein mitten in eine wilde Nacht der Protagonistin mit ihrer Freundin. Danach hat es mich jedoch leider ein wenig verloren. Einige Erlebnisse der Protagonistin scheinen nebensächlich und nur mäßig interessant. Irgendwie wirkt die Geschichte nicht ganz ausgereift. Ein wenig fehlt mir das gewisse Etwas. Ich weiß trotz allem nicht ganz, wieso mir die Geschichte von Karina erzählt wird. Auch die Entwicklung ihrer Freundinnenschaft zu Toya erscheint mir wenig nachvollziehbar. Die eigentliche Ausreise der Auswanderung der Protagonistin wird ebenfalls gar nicht erzählt.

Das Buch liest sich angenehm. Der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen, ist aber auch nicht außergewöhnlich.

Zusammengefasst möchte ich aber nicht sagen, dass das Buch mir nicht gefallen hätte oder sich nicht lohnt. Man kann es durchaus gut lesen, es unterhält, ist stellenweise witzig. Ich hatte nur ein bisschen mehr erwartet nach dem spannenden Start und aufgrund der Buchbeschreibung.