Ein Roman voller Sehnsucht und Magie

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Die ersten Seiten ziehen einen sofort in eine lebendige, fast traumhafte Welt: Man spürt die Erzählung förmlich. Lita und ihre Mutter Fabiola sind wunderbar skizziert: Fabiola mit ihrer Leidenschaft für Tango und Schuhe, und Lita, die gespannt durch diese Welt navigiert, voller Neugier und zugleich getrieben von den Stürmen ihres Schicksals.

Als die beiden Hals über Kopf ihre Heimat verlassen müssen und auf einer sturmumtosten Insel vor Neufundland landen, verstärkt sich das Gefühl von Fremdheit und Abenteuer. Die Beschreibung der Insel und des Seemanns-Heims mit seinen schrägen Charakteren erzeugt sofort Atmosphäre: rau, aber zugleich ein Ort, an dem Heilung und neue Beziehungen möglich sind.

Die Details sind emotional stark. Z. B. die Begegnung mit Oona McGregor, einem gehörlosen Mädchen, zeigt, wie Lita sich anpassen, aber auch verbinden muss. Und dann ist da Mr. Saito mit seinem Wanderkino, jemand, der Nachrichten aus der weiten Welt bringt – eine Figur, die nicht nur extern Spannung verspricht, sondern womöglich auch eine symbolische Rolle übernimmt.

Das Buch schafft eine Mischung aus Sehnsucht, Romantik und Schmerz. Gleichzeitig hat man das Gefühl, dass trotz aller Härte des Lebens auch Wunder möglich sind. Es ist eine Geschichte über Flucht, über die Suche nach Zugehörigkeit, und darüber, wie Familie auch an den unerwartetsten Orten entstehen kann.