Bildgewaltig
Dieses bildgewaltige Werk hat mich von der ersten Seite an in Bann geschlagen. Schon das Buchcover mit dem Papageienfischer macht einen neugierig, was einen erwartet. Die Geschichte beginnt 1927 in Buenos Aires mit der jungen Frau Fabiola, deren größte Freude und Enthusiasmus im Tango tanzen und in Schuhen aller Art besteht, was sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht. Alleinerziehend versucht sie sich mit ihrer kleinen Tochter Carmelita, im folgenden Lita genannt, durchs Leben zu schlagen und das ist oftmals sehr chaotisch. Fabiola landet mit ihr nach einer abenteuerlichen Seefahrt auf Upper Puffin, einer Insel vor Neufundland. Die beiden finden dort in einer Herberge für gestrandete Seemänner eine liebevolle Heimat. Eine große Rolle dabei spielt Litas neu gewonnene Freundin Oona, mit der sie ab diesem Zeitpunkt durch dick und dünn geht. Wir bekommen Einblicke in das Leben in diesem kleinen Ort, alles sehr bildlich und anschaulich beschrieben sodass man sich am liebsten dorthin wünscht. Lita, die sich an diesem Ort schnell zuhause fühlt, fürchtet die Fluchtgedanken ihrer Mutter, die in der ersten Zeit lieber früher als später die Insel verlassen möchte. Dort kommt auch die Titelfigur Mr. Saito in`s Spiel, der dort jährlich mit seinem Wanderkino Einzug hält und die Insel mit seinen Filmen unterhält. Er bezieht die beiden Freundinnen in seine Arbeit mit ein und sorgt dafür, dass sich ihnen eine bunte Welt der Bilder und Geräusche öffnet. Durchzogen bis zum Ende wird dieser Roman mit der Liebe und Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander, ohne kitschig zu sein. Man kann sich sowohl die argentinische Metropole Buenos Aires als auch die Insel Upper Puffin bildlich vorstellen und ich kann dieses Buch wärmstens allen empfehlen, die gerne ein Buch lesen, das mit Humor, Liebe, Wärme und Freundschaft vollgepackt ist, ohne überladen zu sein. Ein kleines Manko, für das es aber für dieses schöne Buch von mir keinen Abzug gibt, waren einige Rechtschreibfehler.