Leider nicht so stark wie Band 1, aber dennoch unterhaltend

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justm. Avatar

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War es Mord oder doch nur ein Unfall, als der kurz vor der Hochzeit stehende Sir Peter Bailey plötzlich ums Leben kommt? Vieles spricht für einen Unfall, ist doch der Raum, in dem er gefunden wird, verschlossen. Nur Mrs. Potts ist von Anfang an sicher, daß es erneut an ihr ist ein Verbrechen aufzuklären.

Wer Band 1 nicht gelesen hat, wird hier vermutlich keine großen Probleme haben, denn es gibt nur einige wenige Andeutungen auf dessen Ereignisse. Ansonsten kommt „Mrs. Potts' Mordclub und der tote Bräutigam“ eigenständig, aber mit dem selben Personenkarussell daher.

Und da hab ich dann auch meine ersten Beschwerden:
Mir kam Suzie hier oft zu naiv und in Teilen sogar realitätsfern für eine erwachsene Frau daher und überschritt irgendwann meinen Nerv-Faktor. Schade, das wäre sicher auch anders, wenn nicht besser, gegangen.

Um Becks hingegen wird versucht ein Erzählstrang aufzubauen, der von Anfang an nicht den dramatischen Flair hatte, den sich der Autor vielleicht vorgestellt hat. Dazu war er einfach viel zu unwahrscheinlich.

Und dann ist da noch eine weitere Geschichte, rund um Hinweise im wöchentlichen Kreuzworträtsel der örtlichen Zeitung, bei der im Grunde schon von Beginn an klar ist, daß sie nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun hat, so daß, auch wenn Autor Robert Thorogood versucht noch einen Verbindung zur Lösung aufzubauen, sie, wenn auch mit viel Charme in sich selbst, eher wie Füllmaterial wirkt.

Judith selbst hingegen ist weiterhin ihr rätsel-meisterndes Selbst und schießt damit manchmal vielleicht ein bißchen übers Ziel hinaus. Letztlich ist sie als Hauptfigur aber herrlich schrullig, clever und irgendwie auch liebenswert.

Was jedoch den Fall an sich angeht, so war dessen Auflösung, so überraschend sie auch daherkam, für mich einfach viel zu weit hergeholt und an einigen Stellen (Briefumschlag) einfach nur unglaubwürdig, so daß ich in der Hinsicht leider enttäuscht wurde.

Fazit: Die Begeisterung für Band 1 konnte ich hier nicht aufbringen, fühlte mich aber dennoch weitestgehend gut unterhalten.