Das sympathischste Ermittlerinnen-Trio der Krimi-Welt

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Im dritten Fall des „Mordclubs“ von Judith Potts geht es um die Ermordung des allseits beliebten Bürgermeisters Geoffrey. Als Täter kommen nur wenige Personen in Frage – nämlich alle, die bei der tödlichen Sitzung des Bau-Ausschusses im Raum waren. Suzie, Becks und Judith werden zu zivilen Ermittlerinnen befördert und erhalten einen Polizeiausweis, mithilfe dessen sie in die Ermittlungen starten.

Die beschränkte Zahl an Verdächtigen bremst die Spannungsentwicklung meiner Meinung nach leider ziemlich ab. Das Ermittlerinnenteam wandert von Ausschuss-Mitglied zu Ausschuss-Mitglied, um mögliche Motive und Tathergänge zu rekonstruieren. Es werden ziemlich alle einmal beschuldigt, der oder die Mörderin des Bürgermeisters zu sein und die Ermittlungen drehen sich über das Buch hinweg oft im Kreis.

Schlussendlich ist die Enthüllung des waren Täters dann nicht mehr so spannend, weil man sich als Leser ja schon denken konnte, wer überhaupt alles in Frage kommen würde.

Was man der Geschichte aber zugute halten kann, ist, dass die Ermittlungen zu den Tatverdächtigen allesamt diverse Geheimnisse und Skandale an den Tag brachten – und der Plot damit trotzdem stets interessant war; auch, weil sich dadurch die verschiedenen Charaktere und deren Geschichten ineinander verstrickten.

Mir hat die Lektüre von „Mrs Potts‘ Mordclub und der tote Bürgermeister“ sehr viel Vergnügen bereitet und das wegen der liebenswürdigen Charaktere. Judith, Becks und Suzie sind allesamt witzig, sympathisch und haben alle ihre eigenen Stärken und Schwächen.

Was ich schön finde, ist, dass alle Protagonistinnen auch ihre eigene Storyline haben und ihre Charaktere über die Serie hinweg weiterentwickelt werden. Gemeinsam sind sie ein unschlagbares, wenn auch unkonventionelles, Ermittlerinnenteam, das sich auch zwischenmenschlich gut versteht.

Alles in allem ist der dritte Band der Reihe zwar etwas schwächer als die Vorgänger, bietet aber auch ein gemütliches Krimi-Leseerlebnis. Man taucht in das Leben einer englischen Kleinstadt ein mit allen Wirren des Zwischenmenschlichen. Die Ermittlungen sind kurzweilig und dialog-geprägt. Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen und empfehle es allen, die Becks, Suzie und Judith bereits kennen oder nach dieser Rezension gerne kennenlernen würden.