Britische Krimi-Unterhaltung mit dem berühmten Schuss britischen Humors

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Ein beschauliches britisches Städtchen, drei reizende, eigenwillige Damen, die sich aufgrund eines Mordfalls fortan nicht mehr gar so einsam fühlen werden, und eine Polizeibeamtin, die natürlich zunächst widerwillig auf die Hobby-Detektivinnen eingeht - was braucht es mehr für einen soliden Krimi? Ach ja: Der Schuss Ironie, der den Leserinnen und Lesern verrät, dass das pittoreske Marlow auf dem absteigenden Ast ist. Judith Potts mit ihren 77 Jahren gilt als ortsansässige Exzentrikerin, die sich darum aber keinen Deut kümmert, sich lediglich wundert, warum jeder in der Stadt sie kennt. Wohnt sie doch in einem herrschaftlichen, aber heruntergekommenen Anwesen an der Themse, ist von Beruf Kreuzworträtselerstellerin, aber auch Erbin und Lebenskünstlerin. Welche Leiche sie wohl im verschlossenen Zimmer versteckt, dessen Schlüssel sie um den Hals trägt? Als ihr Nachbar Stefan, ein Kunstgaleriebesitzer und reizender älterer Herr, wie Judith befindet, auf seinem Grundstück erschossen wird, ist Judiths Neugierde geweckt und sie beginnt zu schnüffeln. Dabei macht sie Bekanntschaft mit der verzweifelten Haus- und Pfarrersfrau Becks und der unkonventionellen Suzie, die Hunde sittet und in einem Haus ohne Fassade lebt. Jede der Damen hat, wie Judith mit ihrem Schlüssel, ebenfalls ein Geheimnis. Die Lektüre ist also doppelt spannend und nimmt am Ende, wie sollte es anders sein, aufgrund von Judiths Puzzlekünsten und den selbstlosen, manchmal auch sehr leicht- bis wahnsinnigen Einsätzen von ihr, Becks und Suzie, rasante Fahrt auf. Ein Krimi-Spaß für den Vorabend. Das Cover passend zum Genre - beschaulich und harmlos, würde der Titel nicht Böses ahnen lassen. Was das Trio wohl als nächstes erleben wird?