Unterhaltsame Mörderjagd mit unkonventionellen Methoden!

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isleofharris Avatar

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Das Cover des Buches ist klar gestaltet und zeigt die Location an dem die Handlung stattfindet. Eine ländliche Idylle, die jedoch von einer schwarzen Vogelschar, die auf das aufkommende Unheil hinweist. Das Buchcover ist ansprechend gestaltet und macht in Verbindung mit dem Titel neugierig auf das Geschehen.

Der Plot beginnt dann auch mit einem Mord in dem idyllischen, kleinen und verschlafenen Ort Marlow (ein realer Ort in UK), der als Auftakt für zwei weitere Morde dient, die es gilt aufzuklären. Die Protagonistin Judith Potts, eine schrullige ältere Dame, die in einem Herrenhaus wohnt, Kreuzworträtsel für eine regionale Zeitung fertigt und bisweilen nackt in der Themse schwimmen geht, nimmt selbstbewusst und resolut - parallel neben der zunächst ratlosen Polizei - die Ermittlungen selbst in die Hand. Hierbei wird sie tatkräftig von Suzie, einer Dogsitterin und Becks, der anfänglich zurückhaltenden Frau des Gemeindepfarrers unterstützt. Obwohl das Team sich aus vollkommen unterschiedlichen Charakteren zusammensetzt, eint sie die gemeinsame Mörderjagd mit unkonventionellen Methoden. Die Superheldin des Teams sticht durch Eigenheiten, wie Skurrilität, Exzentrik und herrliche Verschrobenheit (typical British!) hervor. Ihr Vorgehen bei den Nachforschungen wird durch weitere Charakter- eigenschaften, wie Entschlossenheit, Mut Furchtlosigkeit und gute Beobachtungsgabe vorangetrieben. Ihr Vorgehen und ihr Charakter sowie Kleidung (Umhang) sind stark an die literarische Figur von Miss Marple angelehnt.

Der Autor bedient weitere Klischees (bzw. erwähnt Traditionen), wie z.B.: schmuddelige und staubige Wohnungen, Konsum von Scotch, obligatorisches Teetrinken, Sportbegeisterung (Rudern) Einrichtungen mit Laura Ashley Möbel, Faible für Charity Shops, etc.. Dies geschieht jedoch nicht abwertend, sondern mit einem humorvollen und liebevollen Blick auf diese Eigenheiten. Weiter wird die Wichtigkeit eines selbstbestimmten Lebens im Alter thematisiert und dass jeder für ein glückliches und erfülltes Leben verantwortlich ist.

Der Schreibstil ist leicht, locker und flüssig zu lesen, so dass der Leser die Entwicklungen gut nachverfolgen kann. Bereits am Anfang wird ein Spannungsbogen aufgebaut, der kontinuierlich steigt und am Ende der Geschichte bei der überraschen Auflösung seinen Klimax erreicht. Der Autor nutzt den inneren Monolog, um tiefer in die Hauptfigur einzutauchen und dem Leser die Motivation und Gefühlslage nahezubringen.
Der Autor beschreibt im Detail die Schönheit der Häuser und Gebäude in der beschaulichen Kleinstadt, übt jedoch gleichzeitig Gesellschaftskritik, indem er auf leerstehende Geschäfte und Obdachlose hinweist.

Fazit: Insgesamt ein erfrischendes und humorvolles Buch mit charmanten und vielschichtigen Charakteren, die den Leser mit ihren Handlungen beeindrucken und unterhalten. Obwohl manche Handlungen, etwas unwahrscheinlich und die Dialoge an manchen Stellen banal erscheinen, erachte ich das Buch als lesenswert, insbesondere (aber nicht nur) für Liebhaber der englischen Kultur.