Mord in Marlow

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coni90 Avatar

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Inhalt: Die siebenundsiebzigjährige Judith Potts lebt allein in einem verfallenen Herrenhaus im idyllischen Marlow und arbeitet als Kreuzworträtsel-Autorin für eine Zeitung. Sie genießt ihren beschaulichen, selbstbestimmten Alltag mit gelegentlichem Nacktschwimmen in der Themse und dem ein oder anderen Whisky. Ihr Leben wird auf den Kopf gestellt, als sie Zeugin eines Mordes auf dem Nachbargrundstück wird. Weil es weit und breit von der Leiche keine Spur gibt und die ansässige Polizei den Fall nicht ernst nimmt, beginnt Judith, auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei lernt sie die Hundesitterin Suzie und die neurotische Pfarrersfrau Becks kennen, die ihr fortan als »Marlow Murder Club« bei den Ermittlungen helfen. Als es zu einem weiteren Mord kommt, erscheint der Fall immer rätselhafter …

Mrs. Potts Mordclub ist ein niedlicher und unterhaltsamer Cosy-Krimi, der mir wirklich gut gefallen hat. Die Protagonistin Mrs. Potts wirkte pfiffig und dominant. Im Verlaufe der Geschichte fand Mrs. Potts 2 Verbündete – Hundesitterin Suzie und die Pfarrersfrau Becks -, die mehr oder weniger freiwillig mit ihr gemeinsam den Mörder finden sollten. Auch, wenn Becks am Ende über sich hinaus wuchs, war sie insgesamt nicht ganz mein Fall. Sie kam mir sehr neurotisch vor und furchtbar unterwürfig, obwohl ihr Ehemann eigentlich sehr freundlich und sympathisch wirkte. Zudem empfand ich manche Parts des Krimis als unrealistisch und vieles fiel Mrs. Potts einfach in den Schoß. Nichtsdestotrotz war die Geschichte dennoch sehr charmant und der Sprachstil stets flüssig und angenehm. Auch an Humor und kleinen Amüsements mangelte es nicht. Das Spannungsniveau war durchgehend stabil, wenn es auch keinen großen Nervenkitzel gab. Positiv überrascht hat mich zuletzt, dass mir erst sehr spät klar wurde, wer oder was hinter dem Mord steckt! Ich bin allerdings immer sehr skeptisch, wenn Romane schon von Vornherein mit anderen Romanen großer Autoren verglichen werden und dementsprechend kritisch. An Agatha Christies Miss Marple kommt dieser Roman für mich leider nicht heran.

Fazit: Ein gemütlicher, amüsanter Cosy-Krimi mit einer pfiffigen Hobby-Detektivin für Zwischendurch. Gerne wieder!