Über das Malen, das Rudern und das Morden

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biancaneve_66 Avatar

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Judith Potts ist 77 und lebt gerne allein in ihrem alten Herrenhaus in Marlow. Sie verfasst Kreuzworträtsel für eine Zeitung, belohnt sich gern mit einem Whisky und schwimmt gelegentlich nackt in der Themse. Bei einer solchen Gelegenheit wird sie Zeugin eines Mordes auf dem Nachbargrundstück. Die Polizei findet aber weder eine Leiche noch weitere Spuren und Judith übernimmt die Aufklärung des Falls daher persönlich. Zusammen mit Hundesitterin Suzie und Pfarrersfrau Becks ermittelt der »Marlow Murder Club« daraufhin nicht nur in einem Mordfall.
Passend zu diesem soliden englischen Krimi zeigt das Cover eine ruhige Straße mit idyllischen Häusern. Die Kapitellänge ist angenehm und der Schreibstil ist sehr locker gehalten und lässt den Leser schnell vorankommen. Dabei stören auch wiederholte und genauere Ausführungen nicht; die detaillierten Beschreibungen der Ermittlung passen sogar sehr gut zum exzentrischen Trio.
Auch die Beschreibungen der handelnden Personen fügen sich wunderbar in die Geschichte ein. So unterschiedlich die Charaktere und das Leben der drei Amateur-Detektivinnen auch sind, so sympathisch sind sie gezeichnet. Und auch die unerfahrene Polizistin Tanika, der die Mordfälle über den Kopf zu wachsen scheinen, ist eine angenehme Erscheinung. In dieser Geschichte sind es oft auch die Kleinigkeiten, die Nebensächlichkeiten, die große Wirkung erzielen. Der humorvolle Unterton macht den Krimi zu einem Buch, mit dem man sich wundervoll zurücklehnen kann und in dessen Handlung man abtauchen darf. Auch wenn manches in der Geschichte unwahrscheinlich, anderes zu vorhersehbar klingen mag, großen Unterhaltungswert hat der Krimi auf alle Fälle.