Das unbeschönigte Leben auf dem Land

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cara_lea Avatar

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Ich hatte mir von dem Buch einen ehrlichen und authentischen Einblick in das Leben auf dem Land erhofft, und genau das habe ich auch bekommen. Ähnlich wie Dörte Hansen beschreibt Martina Bogdahn in klarer Sprache Eindrücke und Situationen.

Die Protagonistin Maria erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht und wechselt dabei zwischen Kindheit und Erwachsenenleben hin- und her. Ich persönlich bin kein großer Fan von wechselnden Zeitperspektiven und Einblicken aus der Kindheit. Doch Martina Bogdahn hat es geschafft, dass mich das in dieser Geschichte überhaupt nicht gestört hat. Die Sprache ist klar und sachlich, mit unaufdringlich eingestreuten Lebensweisheiten und humorvollen Szenen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben.

Ich mochte diesen echten Einblick in das harte Leben auf dem Land, das sehr schön sein kann und es nicht nötig hat, romantisiert zu werden. Einige Szenen waren nicht leicht zu ertragen, und die detailgetreue Beschreibung der Hofschlachtung eines Schweins wäre in diesem Ausmaß für mich nicht notwendig gewesen, aber es hat zumindest dafür gesorgt, einen realistischen Einblick zu bekommen. Tierliebende Menschen können hier an ihre Grenzen stoßen und sollten sich dessen bewusst sein, bevor sie das Buch in die Hand nehmen.

Das Ende war meiner Meinung nach etwas zu offen, und ich hätte gerne mehr darüber erfahren, wie es schließlich weiterging. Auch die angedeutete Liebesgeschichte war irgendwie unnötig und hätte auch weggelassen werden können.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, und ich hatte viel Freude beim Lesen. Ich habe Marias Erfahrungen mit dem Landleben gerne gelesen und mochte die unbeschönigten Darstellungen. Keine romantisierte Darstellung von dem Traum Landleben, dafür aber lebensnah und echt. Ein wenig gestört haben mich die teils sehr detaillierten Beschreibungen von Situationen, bei denen Tiere zu Schaden kommen.