Erinnerungen

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„Man weiß nie, wo es hingeht im Leben, aber man weiß immer, wo man herkommt.“

Martina Bogdahn stammt von einem Einödhof in Mittelfranken, genauer gesagt von der Mäusleinsmühle bei Pleinfeld. Dort wird seit einigen Jahren wieder ganz traditionell Brot gebacken. Klingt romantisch und idyllisch, möchte man meinen. Ist es bestimmt auch. Aber als Kind hat Martina das nicht immer so empfunden. Damals gab es noch Landwirtschaft mit Tieren am Hof. Und die wollten versorgt werden. Sommer wie Winter. Das hieß, Urlaube waren für die Familie nicht drin. Wer sollte sich sonst um den Hof kümmern? Auch direkte Nachbarn gab es keine, sodass man meist nur mit seinen Geschwistern spielen konnte.
Für Martina stand als Kind fest, wenn sie erwachsen ist, will sie in der Stadt leben „in einer Straße, in der es keinen einzigen Baum gibt“.
Heute wohnt die Autorin in München und arbeitet als Fotografin. Aber die Mäusleinsmühle und ihre Familie besucht sie, so oft es geht. Jetzt hat sie, wie schon erwähnt, ein Buch geschrieben.

Die Protagonistin heißt Maria, ist alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern und ziemlich gestresst.
In der Lektüre begleiten wir sie ein Jahr lang als Kind, und gleichzeitig erleben wir ein Wochenende mit der erwachsene Maria. Sie musste spontan am Hof anreisen, da ihr Vater einen Unfall hatte und nun Hilfe gebraucht wurde.
Zwischen diesen beiden Erzählsträngen springen wir immer wieder hin und her, bekommen heitere Anekdoten mit, aber auch vieles, was nachdenklich stimmt, werden wir erfahren.

Martina Bogdahn hat einen großartigen Roman mit autobiografischen Zügen geschrieben über eine Jugend auf dem Land und eine Flucht in die Stadt.
Ich war ab der ersten Seite in der Geschichte drin und wurde richtig mitgerissen. Und ich bin sehr, sehr begeistert und kann nur sagen, lest dieses Buch!