Herzergreifend, tiefsinnig und humorvoll

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tilia Avatar

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Der Roman dreht sich um das Leben von Maria, die auf einem Bauernhof auf dem Dorf mit ihrem Bruder Thomas, ihren Eltern und der Großmutter groß geworden ist. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen auf der Gegenwartsebene (Maria arbeitet zu Beginn des Romans bei einer Werbeagentur in der Stadt) und zum anderen wird die Kindheit Marias auf dem Dorf erzählt.

Als der Vater von Maria einen Unfall hat und ins Krankenhaus muss, fährt Maria mit ihren beiden Töchtern, die im Teenager-Alter sind, auf den Hof der Eltern. Dort trifft sie auch auf ihren Bruder Thomas und dessen Familie.

Der Schreibstil der Autorin, die selbst auf einem Mühlenhof groß geworden ist, ist sehr berührend. Fast wie in einem Dokumentarfilm werden die Geschehnisse auf dem Bauernhof (z.B. die Geburt von Ferkeln oder die Hopfenernte) anschaulich und detailliert beschrieben. Hinzu kommen die Gedanken und Gefühle der handelnden Personen.

So entsteht eine Erzählatmosphäre, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat. Ich hatte das Gefühl, ganz nah am Geschehen dran zu sein und konnte mir jede Szene sehr gut vorstellen. Neben der Schilderung des harten Lebens auf dem Bauernhof kommen auch immer wieder humorvolle Begebenheiten, die die Geschichte sehr unterhaltsam machen, zum Tragen. Dieser berührende Schreibstil umfasst auch die Darstellung der einzelnen Charaktere, vom liebenswerten Busfahrer Günther über die demente Großmutter bis zum Schulhausmeister.

Mir hat der Roman ausgesprochen gut gefallen. Man kann das Leben von Maria hautnah verfolgen, von der Kindheit bis in die Gegenwart, vom Dorf in die Stadt und wieder zurück. Und man erfährt, dass Lebensentwürfe nicht in Stein gemeißelt sind sondern auch auf den Kopf gestellt werden können. Der Klappentext beinhaltet ein Romanzitat, was diese Botschaft zusammenfasst: "Man weiss nie, wo es hingeht im Leben, aber man weiss immer, wo man herkommt."