Ein alter Fall

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
wal.li Avatar

Von

Im Rahmen seiner True Crime Serie „Infamous“ will der Regisseur Guy Howard einen alten Mordfall wieder aufrollen. Sein Stiefvater Luke Ryder wurde vor zwanzig Jahren brutal ermordet. Gemeinsam mit dem Produzenten Nick Vincent wurde ein Expertenteam zusammengestellt. Gemeinsam wollen sie jedem Hinweis nachgehen. Wegen Guys Verbindung zu dem Toten haben sie auch Zugang zu dem damaligen Tatort. Und auch eine der beiden älteren Schwestern des Regisseurs gibt ein paar Auskünfte. Obwohl die Polizei vor zwanzig Jahren gründlich ermittelt hat, schafft das neue Team es, neue Ansätze zu finden und sogar Verbindungen aufzudecken, die vorher nicht bekannt waren.

Ein Buch wie eine TV-Serie. Ein ehemaliger Polizeibeamter, ein Journalist, ein Anwalt, eine Psychologin, ein Forensiker und ein Privatdetektiv, der einmal bei der New Yorker Polizei tätig war.
Sie bilden die Gruppe von Experten, die sich noch einmal mit dem Mord an Luke Ryder beschäftigen wollen. Erstaunlich, dass es nach so langer Zeit noch Neuigkeiten gibt. Doch tatsächlich entdecken die Ermittler überraschende Einzelheiten. Das macht die Serie zu einem Erfolg beim TV-Publikum. Es entsteht eine rege Diskussion. Schnell findet das zusammengewürfelte Team zueinander und an den Ergebnissen ist die fruchtbare Zusammenarbeit zu sehen.

In diesem Roman ist viel hineingepackt. True Crime als Roman, die Aufhellung eines Mordfalls als Fernsehserie, die persönliche Betroffenheit des Regisseurs. Zum Glück ist das so geschickt zusammengefasst, dass man gefesselt ist und selbst anfängt zu rätseln. Vielleicht hat man mal eine Ahnung, vieles kommt jedoch völlig überraschend. Die Beschreibung als True Crime Serie ist dabei ungewöhnlich und erfrischend. Die Szenen sind bildhaft beschrieben, do dass sie beinahe wirklichkeitsgetreu vor den Augen erstehen. Auch die Ermittler, die durch die direkten Dialoge sprechen, wirken sehr authentisch. Eigentlich könnte man das Buch sofort verfilmen, das Drehbuch ist schon da. Die filmische Darstellung des Geschehens ist ungewöhnlich und sie fesselt durch die schnörkellosen Dialoge und die Szenenwechsel, die Beschreibungen der Foto- oder Filmeinblendungen. Die immer wieder unerwarteten Wendungen tun ein Übriges, um zu überzeugen.

Insbesondere die haptische Gestaltung des Cover aber auch die Farbgebung geben dem Titelbild etwas besonders.