Familiengrab

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Hello!

Liebt ihr ungewöhnliche Krimis? Dann möchte ich euch den Krimi "Murder in the Family" von Cara Hunter ans Herz legen, der sich wohltuend von der Masse abhebt.

Das Cover erlaubt keinerlei Rückschlüsse auf das ungewöhnliche Lese-Erlebnis. Auch der Titel darf als typisch britisches Understatement verstanden werden. Alles bleibt in der Familie - wie dieser Cold Case.

Dieser Krimi rückt einen (fiktiven) Cold Case in den Fokus, der sich im Dezember 2003 auf einem Landsitz in Großbritannien ereignet hat. Die Ermittlungen vollziehen sich im Rahmen eines (öffentlich ausgestrahlten) TV-Formates, angelehnt an True Crime Sendungen, an dem verschiedene Expert*innen teilnehmen, die den ungelösten Fall wiederaufrollen und den unbekannten Verbrecher zur Strecke bringen wollen. Das Strickmuster dieses Krimis ist sehr interessant. Cara Hunter setzt auf einen Mix aus (privaten) Chats, (investigativen) Interviews, offiziellen Lebensläufen, vergilbten Zeitungsartikeln usw. Auf diese Weise entsteht ein etwas schwierig zu lesender, aber innovativ konzipierter Text, der seinen Leser*innen viele Rätsel aufgibt und zum Mit-Denken anregt. Im Laufe der Handlung kommen viele (sorgsam gehütete) Geheimnisse ans Tageslicht, aber bis zur endgültigen Aufklärung des komplizierten Falles ist es ein langer, steiniger Weg.

Alles in allem ist dieses Buch keine leichte Kost, eher ein gelungenes Experiment für Menschen, die ihre kleinen grauen Zellen arbeiten lassen wollen, indem sie sich schwierigen Herausforderungen stellen.