Fesselnder "Whodunnit"-Thriller in innovativem Format

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
paatricia Avatar

Von

"Murder in the Family" von Cara Hunter ist ein fesselnder Whodunnit-Thriller, der Leser*innen mit seinem innovativem Aufbau von der ersten Seiten an fesselt.

Guy Howard, berühmter Filmemacher und Stiefsohn des vor zwanzig Jahren ermordeten Luke Ryder, möchte in einem von ihm entwickelten TV-Format endlich aufklären, was in der Nacht des Mordes passiert ist und vor allem, wer für den Tod seines Stiefvaters verantwortlich ist. Das Buch ist in einer Art Drehbuch-Format aufgebaut, sodass man als Leser*in das Gefühl hat, eine reale True-Crime-Dokumentation anzuschauen. Es hat einige Seiten gedauert, bis ich mich an den ungewöhnlichen Aufbau der Geschichte und die vielen handelnden Charaktere gewöhnt hatte, doch von da an wollte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen. Dieses Multi-Media-Format des Buches, das mit TV-Transkripten, Zeitungsartikeln, E-Mails und Textnachrichten eine immersive Erfahrung bietet, habe ich als wirklich beeindruckend und einzigartig empfunden.

Der Kriminalfall ist nicht nur geschickt aufgebaut - viele Verstrickungen und falsche Fährten, denen die Ermittler*innen nachgehen - es gibt auch immer wieder Plottwists, die die eigenen Vermutungen verändern, sodass man ständig am Rätseln ist. Die Autorin lässt die Leser*innen durch geschickte Andeutungen und subtile Details dann aber doch selbst auf den/die Täter*in schließen. Ich persönlich habe recht schnell erahnt, wer am Tod von Ryder Schuld ist, jedoch lag dies weniger an der Voraussehbarkeit der Geschichte und mehr an Leseerfahrungen aus anderen Thrillern.

Cara Hunter versteht es meisterhaft, die Spannung bis zum Ende aufrechtzuerhalten, das trotz einiger offen gebliebener Fragen gut zum dokumentarischen Stil des Buches passt. "Murder in the Family" ist also ein mitreißender Thriller, der seine Leser*innen bis zur letzten Seite in Atem hält und definitiv wert, gelesen zu werden!