Aufrüttelnd, hilfreich und hoffnungsvoll

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lena.br Avatar

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Mit "Mutter ohne Kind" leistet Eva Lindner ohne Zweifel einen Beitrag zu unserer Gesellschaft, der ungeheuer wichtig ist. Sie scheut sich nicht, das Thema der stillen Geburt - das als Tabuthema behandelt wird, eigentlich aber keines sein sollte - anzupacken und verdient allein damit schon grossen Respekt. Viel wichtiger ist aber, dass trotz des sensiblen Themas und ihrem behutsamen Umgang damit, die Stimme der Autorin in den richtigen Momenten laut wird und so unglaublich eindringlich wirkt.

"Mutter ohne Kind" hat mich beeindruckt, wegen des Gespürs, der Feinfühligkeit und der Persönlichkeit, die die Autorin an den Tag legt. Es hat mich aufgerüttelt, für medizinische Fakten, erschreckende Tatsachen und Vorwürfe an unsere Gesellschaft, die bitter nötig sind. Gleichzeitig ist "Mutter ohne Kind" ein wertvolles und wichtiges Buch. Ob es betroffenen Frauen den Trost und den Mut spenden kann, den es zu spenden versucht, kann ich nicht sagen, aber ich hoffe es.

Was ich hingegen sagen kann ist, dass die Nüchternheit und der Tiefe, mit der Lindner die Faktenlage klärt, aber auch die Offenheit mit der sie über Persönliches spricht wertvoll und hilfreich sind für Frauen wie mich, die nicht persönlich betroffen sind, aber einen (wenn auch noch so kleinen) Beitrag zur Enttabuisierung dieses Themas leisten möchten.
Eine klare Leseempfehlung, auch wenn es harte Kost ist. Sofern man ein solches Buch gerne lesen kann, ich habe es getan...