detailreich und informativ

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tigrib Avatar

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Das Cover des Buches ist sehr modern gehalten und der Untertitel "was mit uns passiert, wenn wir Eltern werden" spricht auch wenn im eigentlichen Titel nur das Hirn der Mutter benannt wird, alle Elternteile an.
Das Sachbuch "Mutterhirn" von Chelsea Conaboy besticht mit wissenschaftlicher Genauigkeit der Recherche und gleichzeitig klarer Darstellung auch komplexer Sachverhalte.
In neun Kapiteln schafft es die Autorin, viele biologische Abläufe darzustellen, ohne dabei durch die Verwendung von Fachjargon zu überfordern oder gar zu langweilen. Vielmehr ist es erstaunlich, wie wenig über das Hirn von Eltern allgemein bekannt ist. Besonders interessant fand ich persönlich die vielfältigen kleineren Studien, welche die Autorin anführt, um einige der wissenschaftlichen Erkenntnisse noch einmal mehr zu belegen. Unterhaltsam war es, dass sie zunächst den Begriff der weiblichen Intuition erklärte und dessen Bedeutung und Entwicklung innerhalb der Geschichte erläutert. Sie versucht in ihrem Buch eben auf die Veränderungen im Gehirn während und nach der Schwangerschaft einzugehen. Besonders interessant fand ich die Erkenntnis, dass sich die Hirnstrukturen von vaginalgebärenden und per Kaiserschnitt Gebärenden bereits nach vier Wochen angleichen, was bedeutet, dass die Hormone alleine eben nicht für die mütterlichen Empfindungen bestimmend sind, sondern noch einige andere Faktoren eine große Rolle spielen. Schön fand ich auch, dass die Autorin stets unterschwellig Mut macht, vermutlich weil sie selbst schwierige Erfahrungen in ihrer eigenen Elternzeit gemacht hat, die sie ebenfalls auf eine sehr persönliche Art und Weise schildert und in ihre Gedankengänge mit einbezieht.
Das Buch ist sicherlich für alle Mütter interessant, aber auch für alle anderen! Man kann einiges lernen und die ein oder andere Ansicht muss man wohl auch revidieren. Allerdings ist es mit über 400 Seiten auch sehr umfassend und kann nicht einfach mal so nebenbei gelesen werden.