Ein wichtiges Buch
Verändert sich das Gehirn von Eltern während der Schwangerschaft und wenn ja wie?
Diese Frage möchte Chelsea Conaboy, amerikanische Wissenschaftsjournalistin und selber Mutter zweier Kinder, aufgrund wissenschaftlicher Recherche vor allem der Neurowissenschaften beantworten.
„Das Mutterhirn ist nicht gleichbedeutend mit dem weiblichen Gehirn und nicht mit dem Gehirn der Gebärenden. Es ist vielmehr das Gehirn, das man sich „durch Fürsorge verdient“, wie die feministische Philosophin Sara Ruddick es beschreiben würde.“
Bereits während der Schwangerschaft finden deutlich nachweisbare Veränderungen im Gehirn statt. „Das Volumen von Hirnarealen, die bei der Fürsorge und Erziehung eine entscheidende Rolle spielen, einschließlich jener Areale, die unsere Motivation, Aufmerksamkeit und sozialen Reaktionen beeinflussen, hat sich erheblich vergrößert.“
Die Autorin räumt die Ideologie des „Mutterinstinkts“ beiseite. Die Beziehung zwischen Baby und Mutter entwickelt sich, angepasst an die Bedürfnisse des Kindes, diese „Beziehung“ entwickeln auch Väter, Adoptiveltern, gleichgeschlechtliche Paare. Die Gehirne dieser „versorgenden“ Personen verändern sich in ihrer emotionalen Aufnahmefähigkeit und Sensibilität. Unser Gehirn ist ein komplexes Gebilde, das immer in Bewegung ist und sich veränderten Umständen anpasst. So beeinflussen auch die massiven Hormonveränderungen vor und nach einer Schwangerschaft das Gehirn. Wenn Eltern auf Schreie ihres Babys reagieren, das Kindchenschema als „niedlich“ empfinden und ihre Kinder versorgen und beschützen, so wird dies durch bestimmte Hirnareale gesteuert.
Chelsea Conaboy zitiert Forscherinnen, die die Intensität der Veränderungen während einer Schwangerschaft mit denen in der Pubertät vergleichen. „Neue Elternschaft ist ein Prozess, der Zeit braucht.“
Neben aktuellen Forschungsberichten kommen zahlreiche Frauen zu Wort, die die Mutterschaft ganz unterschiedlich erlebt haben und auch die Autorin bringt ihre persönlichen Erfahrungen mit ein.
Die Idealisierung der Mutterschaft hat eine lange Tradition, sie ist jedoch kulturell und auch historisch unterschiedlich ausgeprägt und hängt oft mit der jeweiligen gesellschaftlichen Rolle der Frau zusammen.
Dieses Buch vermittelt wichtige Erkenntnisse darüber, dass Mutter- oder Elternschaft nicht (nur) biologisch determiniert ist, sondern durch Anpassungen im Gehirn aufgrund veränderter Bedingungen entsteht.
Außerdem räumt es mit dem verklärenden Mythos der Mutterschaft auf, die nicht immer positiv verläuft. So kann es auch werdenden und jungen Müttern/Eltern helfen, die Gefühlsstürme, die über sie hereinbrechen, zu verstehen.
Als „Elternratgeber“ ist das Buch eventuell zu komplex und wissenschaftlich aufgearbeitet, aber gerade die große wissenschaftliche Recherche macht es so glaubhaft.
Diese Frage möchte Chelsea Conaboy, amerikanische Wissenschaftsjournalistin und selber Mutter zweier Kinder, aufgrund wissenschaftlicher Recherche vor allem der Neurowissenschaften beantworten.
„Das Mutterhirn ist nicht gleichbedeutend mit dem weiblichen Gehirn und nicht mit dem Gehirn der Gebärenden. Es ist vielmehr das Gehirn, das man sich „durch Fürsorge verdient“, wie die feministische Philosophin Sara Ruddick es beschreiben würde.“
Bereits während der Schwangerschaft finden deutlich nachweisbare Veränderungen im Gehirn statt. „Das Volumen von Hirnarealen, die bei der Fürsorge und Erziehung eine entscheidende Rolle spielen, einschließlich jener Areale, die unsere Motivation, Aufmerksamkeit und sozialen Reaktionen beeinflussen, hat sich erheblich vergrößert.“
Die Autorin räumt die Ideologie des „Mutterinstinkts“ beiseite. Die Beziehung zwischen Baby und Mutter entwickelt sich, angepasst an die Bedürfnisse des Kindes, diese „Beziehung“ entwickeln auch Väter, Adoptiveltern, gleichgeschlechtliche Paare. Die Gehirne dieser „versorgenden“ Personen verändern sich in ihrer emotionalen Aufnahmefähigkeit und Sensibilität. Unser Gehirn ist ein komplexes Gebilde, das immer in Bewegung ist und sich veränderten Umständen anpasst. So beeinflussen auch die massiven Hormonveränderungen vor und nach einer Schwangerschaft das Gehirn. Wenn Eltern auf Schreie ihres Babys reagieren, das Kindchenschema als „niedlich“ empfinden und ihre Kinder versorgen und beschützen, so wird dies durch bestimmte Hirnareale gesteuert.
Chelsea Conaboy zitiert Forscherinnen, die die Intensität der Veränderungen während einer Schwangerschaft mit denen in der Pubertät vergleichen. „Neue Elternschaft ist ein Prozess, der Zeit braucht.“
Neben aktuellen Forschungsberichten kommen zahlreiche Frauen zu Wort, die die Mutterschaft ganz unterschiedlich erlebt haben und auch die Autorin bringt ihre persönlichen Erfahrungen mit ein.
Die Idealisierung der Mutterschaft hat eine lange Tradition, sie ist jedoch kulturell und auch historisch unterschiedlich ausgeprägt und hängt oft mit der jeweiligen gesellschaftlichen Rolle der Frau zusammen.
Dieses Buch vermittelt wichtige Erkenntnisse darüber, dass Mutter- oder Elternschaft nicht (nur) biologisch determiniert ist, sondern durch Anpassungen im Gehirn aufgrund veränderter Bedingungen entsteht.
Außerdem räumt es mit dem verklärenden Mythos der Mutterschaft auf, die nicht immer positiv verläuft. So kann es auch werdenden und jungen Müttern/Eltern helfen, die Gefühlsstürme, die über sie hereinbrechen, zu verstehen.
Als „Elternratgeber“ ist das Buch eventuell zu komplex und wissenschaftlich aufgearbeitet, aber gerade die große wissenschaftliche Recherche macht es so glaubhaft.