Mutterschaft - die zweite Pubertät für das Gehirn

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Die Journalistin Chelsea Conaboy geht in diesem Buch der Frage nach, was sich Elternschaft wirklich verändert. Dabei nimmt sie vor allem das Gehirn in den Blick, da Neurologen glauben, dass sich das Gehirn nach der Geburt ähnlich wie in der Pubertät grundlegend verändert. Das Thema ist nicht nur für (Neu-)Mütter wahnsinnig spannend, sondern gilt mindestens für alle Elternteile, ebenso aber auch für medizinisches Personal, für die Politik sowie letztlich für die Gesellschaft.
Bewusst sollte man sich sein, dass sich die Autorin logischerweise häufig auf die USA bezieht. So werden bspw. dortige politische Entscheidungen dargestellt und diskutiert. Nicht immer sind alle Beobachtungen auf Deutschland zu transferieren, müssen sie aber auch nicht, weil es häufig eben auch um den gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Blick auf Mutter- und Elternschaft, auf Frauen- und Männerbild geht. Gleichzeitig ist es auch sehr spannend zu lesen, wie bspw. Geburtenhilfe außerhalb von Deutschland funktioniert. Ebenso geht sie auf die sog. Schwangerschaftsdemenz, aber auch auf postpartale Depressionen ein. Inhaltlich also sehr umfassend.
Zudem sind alle Ergebnisse sehr gut recherchiert und durch zahlreiche Quellen gestützt. Studien, Interviews sowie eigene Erfahrungen werden dabei wirklich gekonnt eingebunden.
Hilfreich wäre für mich gewesen, wenn die Kapitelüberschriften eindeutiger gewesen wären. Dazu kommt, dass ich die Inhalte zum Teil etwas unsortiert empfinde. Eine stärkere Gliederung hätte hier vielleicht helfen können.
Zuletzt ist auch der Satzbau etwas gewöhnungsbedürftig, da die Sätze nicht nur lang - damit kann man leben -, sondern zuweilen auch verschachtelt anmuten.