Beeindruckender Gedankenstrom

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wilviersen Avatar

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Schon nach wenigen Zeilen hat einen das Mutternichts am Schlawitt gepackt, zieht einen in den Gedankenstrom, der einen hineinspült in eine zunächst rätselhafte Mutter-Tochter-Beziehung. Und sogleich wird das Lesen unterlegt mit der eigenen Melodie, der Erinnerung an das eigene Mutternichts, das Kriegskind, das so raumnehmend schwieg, dass man ihm davonlief. Und doch wieder in der Stille landete, die nach ihrem Tod eine Grabesstille geworden ist.
Starke Bilder schafft die Autorin, die sich sofort einprägen: "[...] warum ich mir die Sprache aus dem Gesicht wischen musste, in das du dich hineingeschrieben hast, sodass man dich in mir sah, warum ich das Schreiben schlucken und mir
mit der Zunge in den Hals zurückschieben musste, [...]" Ja, das sind Fragen, auf der man der Suchenden eine Antwort wünscht. Bei der Suche, der Grabung, möchte man die Autorin begleiten - allein, um zu wissen, ob und wie ihr der Zugang zum Mutternichts gelingt.