Auf den Spuren der Mutter

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petris Avatar

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Die Mutter ist gestorben und die Tochter macht sich auf die Suche nach der Geschichte hinter den Geschichten, die die Mutter erzählt hat. Es ist auch die Suche nach dem „Nichts“, das die Mutter immer wieder überkommen hat.
Es ist aber keiner mehr da, den man fragen könnte. So muss sich dich Tochter aus den wenigen Fragmenten, die ihr blieben, Bilder, Bemerkungen, kleine Hinweise begnügen und kann nur mutmaßen, wie es wirklich war. Die Mutter hatte nur erzählt, dass es ihr gut ging, dort, wo sie war. Die Wahrheit dahinter hat sie nie erzählt. Es ist im Nichts verschwunden.
Das Thema ist spannend, eine Spurensuche nach dem Leben der Mutter, die als 4-jährige weggeben wurde. Damals nicht unüblich, wenn es zu viele Kinder waren und das Geld nicht reichte. Aber warum sie als einzige? Und warum nahm man sie nicht zurück als es aufwärts ging?
Leider konnte mich die Erzählweise nicht wirklich begeistern. Die Sprache passte für mich nicht ganz zur Geschichte. Sehr poetisch, aber für mich an manchen Stellen etwas zu bemüht literarisch. Und auch die Geschichte dreht sich zu sehr um sich selbst. Es ist, gepaart mit der nicht einfach zu lesenden Sprache, oft recht schwierig, dem Erzählverlauf zu folgen. Wenn da die weitschichtige, zahlreiche Verwandtschaft auf einem Foto bis ins Detail erklärt wird, steigt man irgendwo aus. Zu viele verschiedene Lebensgeschichten, die verschwimmen und die man nicht auseinander alten kann. Eine Suche, die zu keinem Ergebnis kommt und bei der sich auch nicht ganz erschließt, was uns die Autorin sagen will.
Mich hat Mutternichts nicht wirklich überzeugt.