Hat mich wenig berührt

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seffe64 Avatar

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Das Buch „Mutternichts“ wurde als kraftvoll-poetisches Debüt von Christine Vescoli beschrieben und hat das Thema Mutter-Tochter-Beziehung. Die Mutter der Erzählerin hat eine Beziehung zu ihrer Tochter, die hier als Nichts beschrieben wird. Es gibt keine Bindung, es gibt noch nicht einmal tiefgründige Geheimnisse, es gibt einfach nur ein Nichts und so kann die Tochter ihre Mutter ihr Leben lang auch nicht verstehen und so wie ihr Leben war, so stirbt sie auch, vollkommen unauffällig, vollkommen ruhig. Erst nach dem Tod versucht die Tochter zu ergründen, warum ihre Mutter so war und was wohl in ihrer Vergangenheit passiert ist. Sie will wissen, wo und wie sie gelebt hat, aber auch hier steht sie vor einem Nichts und einem Leben, das zwar nicht schön, aber für die Zeit und die Gegend nicht außergewöhnlich war und so sucht sie nach weiteren Vorfahren, um da vielleicht fündig zu werden.
Vescoli versucht, meiner Meinung nach, die Beziehung von Mutter und Tochter, die nicht ohne Zuneigung, aber doch sehr distanziert ist, zu ergründen, gelingen will es nicht. Viele Anekdoten und kleine Geschichten gibt es, aber nichts, das tiefer gründet, es ist wie Treibsand. Der Schreibstil, der so spröde wie die besagte Mutter ist, hat mir das Lesen zusätzlich noch verleidet.