Leider nicht das, was ich mir erhofft habe

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_justmee.andmy.library Avatar

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Auf diesen Roman war ich sehr gespannt. Da mich der Klappentext bereits zum Weinen brachte, dachte ich, es würde mich mitten ins Herz treffen. Leider war dies nicht der Fall.

Die Geschichte ist aus der Sicht einer namenlosen Ich-Erzählerin geschrieben, welche nach dem Tod ihrer Mutter versucht, deren Vergangenheit aufzuarbeiten. Dabei macht die Erzählfigur selbst deutlich, dass die Geschichte nicht sehr zuverlässig erzählt wird, da sie sich viele Details aus dem Leben ihrer Mutter zusammenreimen & rekonstruieren muss und diese, nach wie vor, unklar bleiben. Sie hatte bei ihrer Mutter eine fast schon als Person manifestierte Leere - ein Nichts - wahrgenommen, das der Mutter anhaftete. Oft hatte sie das Gefühl, die Mutter würde mit ihrem ganzen Sein verschwinden, wenn sie dasaß und vor sich hin starrte. Doch wo ging sie hin?

Mich konnte der Roman leider nicht begeistern. Ich hatte mir eine tragische Familiengeschichte und die Auswirkungen dessen auf die nächste Generation erwartet. Doch von der Mutter-Tochter-Beziehung erfährt man ziemlich wenig. Die Charaktere bleiben farblos. Und auch die scheinbar poetische Sprache verliert sich in zusammenhangslosen Nichtigkeiten, sodass das Konstrukt und letztlich auch die Geschichte der Mutter nach wie vor im Nichts verschwindet.