Regt zum Nachdenken an

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[insomnia] Avatar

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Das Debüt von Christine Vescoli bietet gleich ein schwieriges Thema: die Lebensgeschichte der toten Mutter, die ihr Leben lang über eine gewissen Episode ihres Leben geschwiegen hat. Dieses "Nichts" versucht Vescoli kleiner zu machen und versucht zu entdecken, was hinter diesem Nichts steckt. Gegen Ende des Romans sieht sie auch Parallelen zu ihrem eigenen Leben und dem ihrer Mutter.
Insgesamt ein wirklich guter Roman, stellenweise war er mir persönlich etwas zu wirr und ich wusste nicht über wen und was gerade gesprochen wird. Es benötigt viel Aufmerksamkeit um die Lebensgeschichte der Mutter aus dem Text extrahieren zu können. Auch brachte mich der Text sehr zum Nachdenken über meine eigene Mutter und wieviel ich von ihr weiß. Auch hier sind einige Flecken der Lebensgeschichte ausgegraut.
Wenn man nicht wie ich gleich alles logisch vor sich haben will (wer hat jetzt an welchem Hof gewohnt und ist dann wann mit wem auf einen anderen gezogen? Wer war schon dort, wer ging, wer starb?) und sich einfach auf den Text und die Gedanken von Vescoli einlässt, erlebt eine weite Gedankenwelt rund um die Mutter und dem Nichts. Lesenswert!