Sehr gehaltvoll

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pusteblümchen Avatar

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„Sie hat mir ihr Nichts hinterlassen.“
Ein sehr ausdrucksstarker Satz der erzählenden Tochter, mit dem sie Fragen aufwirft.
Die Mutter ist tot und hat durch ihr Schweigen ihrer Tochter nichts aus ihrem Leben hinterlassen. Sie hat geschwiegen, ihre Kindheit für sich behalten. Nun möchte die Tochter mehr wissen und sucht Antworten auf ihre Fragen.
Ich wusste nicht, was mich bei diesem Buch erwartet, aber da Mutter-Tochter-Beziehungen immer sehr individuell sind, war ich gespannt auf die Geschichte der Autorin und wurde auf positive Weise überrascht.
Obwohl das Buch gerade mal 168 Seiten umfasst, ist es sehr gehaltvoll und tiefgreifend. Die Sätze sind nicht immer einfach zu lesen, da in ihnen oft mehr steckt als die einzelnen Worte zunächst offenbaren. Der Grundton ist leicht melancholisch aber nicht wirklich schwermütig.
Ich war beeindruckt wie die Tochter dem Leben ihrer Mutter langsam näher kommt und mit welcher Feinfühligkeit Christine Vescoli berichtet.