Ungewohnte und gewaltige Lektüre

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stella08 Avatar

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Eine namenlose Protagonistin verliert ihre Mutter und stellt sich viele Fragen zum Leben ihrer Mutter, die nun unbeantwortet bleiben, da keine Antwort mehr möglich ist. Die Ausgangslage empfinde ich als sehr spannend und gehaltvoll, da (m)eine Mutter-Tocher-Beziehung für mich mit die wichtigste Beziehung in meinem Leben darstellt.

Ich habe mir einige Stellen im Buch mehrmals durchlesen müssen, da die Sprache sehr poetisch und für mich persönlich eher ungewohnt ist und selbst dann herrschte in mir Verwirrung über die Aussagen der Autorin. Es wird viel gesagt, aber bei mir kam wenig an.
Viele Passagen habe ich aber nochmal lesen wollen, da genau das mich auch überzeugen konnte. Einige Zitate habe ich mir markiert, um nochmal darauf zurück zublicken.

Das, was mir hier eindeutig gefehlt hat, sind Emotionen, besonders bei einem so emotional aufgeladenen Thema. An der ein oder anderen Stelle blitzten Emotionen hindurch, aber lediglich in Form vom Nicht-Gesagten, allem Unausgesprochenen und der Leere die damit in der Protagonistin einhergeht. Ich bin weder Mutter noch Tochter nah gekommen, dies lag sicherlich am Schreibstil, der trotz der Gewaltigkeit und Poesie eher neutral und beschreibend ist.

Persönlich hätte ich mir eine emotionalere Herangehensweise an die Thematik gewünscht. Ich kann nicht sagen, dass der Roman mich gefesselt hat, allerdings hat die Thematik Fragen bei mir aufgeworfen, über die es sich lohnt nachzudenken.