Unflexibel und verbohrt

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Das Cover verrät nichts. Irgendwie scheint es um einen für heutige Zeiten gut aussehende jungen Mann zu gehen. Und um Feindschaft - so der Titel. Das ist alles. Warum der Titel in großen, roten Buchstaben gedruckt ist, lässt viele Möglichkeiten offen, unter anderem, dass sich eine Liebesgeschichte zwischen den Buchdeckeln verbergen könnte. Doch das ist Spekulation.
Ein Spannungsbogen ist in der Leseprobe nicht in Sicht, weil sich die Handlung ausschließlich aus Sicht der einen Protagonistin - Daisy - vor dem Leser entfaltet. Ihr Hass auf einen Freund aus Kindertagen wird in jedem der vier Kapitel der Leseprobe umfangreich beschrieben. Eigentlich würde ich erwarten, dass der Gegenstand des Hasses ebenfalls zu Wort kommt und in die Geschichte eingeführt wird. Leider tritt er nur am Rande auf, mit Aktionen, die dem Leser einen freundlichen Mann vor Augen führt, der bereit ist, die Feindschaft aus Kindertagen zu begraben und einen Neuanfang zu wagen. Das wiederum stachelt die Abneigung der Heldin enorm an - wittert sie doch Krieg hinter jedem Wort, hinter jeder Geste.
Diese Tatsache macht die Leseprobe langweilig. Es ist wirklich einschläfernd, denselben Hass immer wieder vor Augen geführt zu bekommen. Der Gedanke: 'Mädel, nun lass mal gut sein' drängt sich dem Leser auf.
Ich hoffe, dass sich im Laufe der Geschichte weitere Facetten bei Daisy auftun, die es dem Leser ermöglichen, bei der Stange zu bleiben. Ein solch einzementierter Hass ist auf Dauer unerträglich und selbstzerstörerisch. Daisy sollte sich wandeln - wie auch immer.