Story selbst gut, Hauptcharakter eher mittelmäßig

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marrojeanne Avatar

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Schon als ich die Leseprobe zu "My dearest enemy" von R. S. Grey gelesen habe, war ich zwiegespalten Daisy gegenüber. Auf mich hat sie den Eindruck einer egoistischen, arroganten Ziege gemacht, die sich für was besseres hält und denkt sie ist die örtliche Berühmtheit, nachdem sie von ihrem Medizinstudium zurück in ihren Heimatort gezogen ist.
Daher hatte ich Hoffnung, dass das nur vorangestellt war und dass sie sich noch verbessert.
Nur wurde ich bitter enttäuscht. Das ganze Buch über frag ich mich, was diesen "Krieg" oder "Feindschaft" zwischen Daisy und Lucas rechtfertigt. Nur leider gab es nie einen wirklichen Grund und das meiste fand nur in Daisys Kopf statt, besonders die penetrante Überzeugung, dass Lucas schlect ist. Dabei hatte ich eher den Eindruck, dass er sie von Kindesbeinen mag. Dies wurde ja bestätigt, als man mit Hilfe von einigen (nicht gesendeten) Emails Einblick in seine Gedanken bekommen hat. Denn ansonsten wird die ganze Geschichte nur aus Daisys Sicht erzählt.
Dadurch ist es für mich auch schwer nachvollziehbar, was an Daisy so liebenswert war.

Generell war die "Enemys-to-Lovers" Geschichte wirklich unterhaltsam, besonders die Schlagabtausche der beiden Protagonisten bzw. die "Streiche" die sie sich gespielt haben, um den jeweils anderen zu übertrumpfen. Aber manchmal wurde dann Daisys Verhalten wieder zu kindisch.
An Lucas' Stelle hätte ich sie längst in den Wind geschossen.
Das Buch hat sich schnell und flüssig gelesen und für mich war es kurzweilige Unterhaltung, selbst mit einem schwierigen Hauptcharakter.

Vielen Dank an den Forever Ullstein-Verlag und Vorablesen für das zur Verfügungstellen eines Leseexemplars.