Gefühlvolle Romance, ohne die erwartete Suspense
„My haunted Heart: Ich sehe dich“ ist die neue Romance aus der Feder von Mimi Kylling und erzählt die Geschichte von Flora, einer stillen, in sich gekehrten Floristin, und Sawyer. Der die Dunkelheit nach Bishop’s Hope bringt, festgefahrenen BewohnerInnen das Fürchten lehrt und der 23-Jährigen die Liebe schenkt. Und so viel mehr.
„Das hier wird unser Untergang sein.“
Es war jener Tag, an dem sich Flora von ihrer Großmutter verabschieden muss, als sie die Präsenz eines Fremden zum ersten Mal spürt. Als sie die Ahnung überkommt, beobachtet zu werden. Aus den Schatten ihres erinnerungsschweren Gartens.
Nur einmal wollte er sie sehen. Ihr ins Gesicht blicken. Ihren Duft atmen. Ein einziges Mal, bevor nichts mehr eine Rolle spielt. Doch Flora ist betörend. Unberührt. Einsam. Und verdient es, wie eine Königin behandelt zu werden …
Doch nicht von ihm, nicht von Sawyer, der mit seinen Dämonen und dem Schicksal kämpft …
Kylling schildert das Geschehen aus wechselnder Perspektive, was uns die Protagonisten und ihre gegenwärtigen Situationen zu einem gewissen Teil näherbringt.
Flora fühlt sich seit dem Tod ihrer Grandma verlorener als jemals zuvor, da helfen auch Kater Wilson, Layla oder der Reverend der Gemeinde nicht. Bisher war die junge Frau nie verliebt, nie interessiert an Dates mit den Männern des Dorfes, und dass gerade ein wortkarger, unheimlicher Unbekannter ihre Nerven auf die bestmögliche Weise strapaziert, in ihr Mut und Abenteuerlust weckt, entfacht Sorge in Bishop’s Hope... Die Zeit mit Sawyer ist heiß, intensiv und schnell – keines seiner Geheimnisse, nicht seine Vergangenheit, seine Taten oder harsche Worte schrecken Flora ab. Dabei hat Sawyer die Hölle gesehen, erlebt sie jede Nacht wieder und blickt einer Zukunft entgegen, in der die Dunkelheit präsent ist.
Obgleich sich Beweggründe und Ausmaße von Sawyers Obsession erst mit fortschreitendem Verlauf enthüllen, ist von Anfang an deutlich, dass der 25-Jährige gebrochen ist, erschüttert, mit Ängsten ringt, um Fassung. Einblicke hinter seine Fassade, in weiche Seiten, in Traumata und Gefühle, die zerstören können – oder heilen – verleihen der Handlung, in Kombination mit seiner Unberechenbarkeit und der emotionalen Labilität, zumindest leichte Spannungsspitzen. Schüren Interesse.
Jedoch entpuppte sich „My haunted Heart“ insgesamt weder als besonders dark – nimmt man die inneren Kämpfe des Ex-Soldaten beiseite – noch als Suspense-Story. Wer diese Erwartungen vorzeitig loslässt, wird von der Geschichte samt der einen oder anderen Offenbarung, den Problemen der Figuren, Sawyers Erfahrungen und den tragischen Themen sicherlich mitgerissen.
Ich habe mich auf das Marketing verlassen und suchte inmitten von Kleinstadtcharme vergeblich den Adrenalinkick und die Gefahr. Die wattierte Lovestory geht rasch – für die Ausgangssituation mMn viel zu einfach und unkompliziert – voran. Ich konnt das Gerede von „Liebe“ zumindest nicht greifen oder nachvollziehen. Auch Sawyers wiederholendes „Ich bin nicht gut für dich/Es kann kein uns geben …“ wirkte eher unpassend als heroisch, sodass es mir häufiger an konsequentem Verhalten und echter, erwachsener Kommunikation fehlte. Dafür liegt der Fokus zu keiner Zeit auf expliziten Szenen; Körperliches wurde stimmig in die Storyline integriert, ebenso wie die Bedenken von Floras Umfeld, das die Stalking-Allüren nicht romantisiert. Stilistisch vermisste ich die gewohnte Lebendigkeit und Poesie, die malerischen, atmosphärischen Worte, dennoch erzählt die Autorin ihre Romance in einem lockeren und verständlichen Ton.
Mimi Kylling greift einige sensible Punkte auf – von Verlust und Trauer über Akzeptanz, Bewältigung und Vergebung, vor allem jene für sich selbst. Spricht von Krieg und den Opfern, die auch Überlebende bringen. Erinnert uns daran, dass die Sonne immer wieder aufgeht, auch wenn wir sie nicht sehen …
„Das hier wird unser Untergang sein.“
Es war jener Tag, an dem sich Flora von ihrer Großmutter verabschieden muss, als sie die Präsenz eines Fremden zum ersten Mal spürt. Als sie die Ahnung überkommt, beobachtet zu werden. Aus den Schatten ihres erinnerungsschweren Gartens.
Nur einmal wollte er sie sehen. Ihr ins Gesicht blicken. Ihren Duft atmen. Ein einziges Mal, bevor nichts mehr eine Rolle spielt. Doch Flora ist betörend. Unberührt. Einsam. Und verdient es, wie eine Königin behandelt zu werden …
Doch nicht von ihm, nicht von Sawyer, der mit seinen Dämonen und dem Schicksal kämpft …
Kylling schildert das Geschehen aus wechselnder Perspektive, was uns die Protagonisten und ihre gegenwärtigen Situationen zu einem gewissen Teil näherbringt.
Flora fühlt sich seit dem Tod ihrer Grandma verlorener als jemals zuvor, da helfen auch Kater Wilson, Layla oder der Reverend der Gemeinde nicht. Bisher war die junge Frau nie verliebt, nie interessiert an Dates mit den Männern des Dorfes, und dass gerade ein wortkarger, unheimlicher Unbekannter ihre Nerven auf die bestmögliche Weise strapaziert, in ihr Mut und Abenteuerlust weckt, entfacht Sorge in Bishop’s Hope... Die Zeit mit Sawyer ist heiß, intensiv und schnell – keines seiner Geheimnisse, nicht seine Vergangenheit, seine Taten oder harsche Worte schrecken Flora ab. Dabei hat Sawyer die Hölle gesehen, erlebt sie jede Nacht wieder und blickt einer Zukunft entgegen, in der die Dunkelheit präsent ist.
Obgleich sich Beweggründe und Ausmaße von Sawyers Obsession erst mit fortschreitendem Verlauf enthüllen, ist von Anfang an deutlich, dass der 25-Jährige gebrochen ist, erschüttert, mit Ängsten ringt, um Fassung. Einblicke hinter seine Fassade, in weiche Seiten, in Traumata und Gefühle, die zerstören können – oder heilen – verleihen der Handlung, in Kombination mit seiner Unberechenbarkeit und der emotionalen Labilität, zumindest leichte Spannungsspitzen. Schüren Interesse.
Jedoch entpuppte sich „My haunted Heart“ insgesamt weder als besonders dark – nimmt man die inneren Kämpfe des Ex-Soldaten beiseite – noch als Suspense-Story. Wer diese Erwartungen vorzeitig loslässt, wird von der Geschichte samt der einen oder anderen Offenbarung, den Problemen der Figuren, Sawyers Erfahrungen und den tragischen Themen sicherlich mitgerissen.
Ich habe mich auf das Marketing verlassen und suchte inmitten von Kleinstadtcharme vergeblich den Adrenalinkick und die Gefahr. Die wattierte Lovestory geht rasch – für die Ausgangssituation mMn viel zu einfach und unkompliziert – voran. Ich konnt das Gerede von „Liebe“ zumindest nicht greifen oder nachvollziehen. Auch Sawyers wiederholendes „Ich bin nicht gut für dich/Es kann kein uns geben …“ wirkte eher unpassend als heroisch, sodass es mir häufiger an konsequentem Verhalten und echter, erwachsener Kommunikation fehlte. Dafür liegt der Fokus zu keiner Zeit auf expliziten Szenen; Körperliches wurde stimmig in die Storyline integriert, ebenso wie die Bedenken von Floras Umfeld, das die Stalking-Allüren nicht romantisiert. Stilistisch vermisste ich die gewohnte Lebendigkeit und Poesie, die malerischen, atmosphärischen Worte, dennoch erzählt die Autorin ihre Romance in einem lockeren und verständlichen Ton.
Mimi Kylling greift einige sensible Punkte auf – von Verlust und Trauer über Akzeptanz, Bewältigung und Vergebung, vor allem jene für sich selbst. Spricht von Krieg und den Opfern, die auch Überlebende bringen. Erinnert uns daran, dass die Sonne immer wieder aufgeht, auch wenn wir sie nicht sehen …