Verloren im Schatten der Erinnerung – eine Liebe, die mehr will als Nähe

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sybby88 Avatar

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„My Haunted Heart – Ich sehe dich“ von Mimi Kylling ist eine Geschichte, die mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen hat – dunkel, intensiv und voller leiser, fast unheimlicher Spannung. Flora, die nach dem Tod ihrer geliebten Granny allein in ihrem Blumenladen steht, ist verletzlich, aber stark. Sie wirkt wie jemand, der gelernt hat, mit Schmerz zu leben, ohne ihn je ganz loslassen zu können. Dann taucht Sawyer auf – ein Mann, der sie beobachtet, dessen Blick sie nicht loslässt und dessen Nähe gleichzeitig Angst und ein kaum erklärbares Verlangen in ihr auslöst.

Von Anfang an spürt man, dass zwischen den beiden etwas Unerklärliches liegt, etwas, das tiefer geht als bloße Anziehung. Sawyer wirkt wie ein Schatten, der gekommen ist, um etwas zu beenden – und doch bringt er etwas in Flora zum Leben, das sie längst verloren geglaubt hat. Mimi Kylling schafft es, diese ambivalente Mischung aus Gefahr und Zärtlichkeit so zu schreiben, dass man als Leserin ständig zwischen Gänsehaut und Herzklopfen schwankt.

Die Atmosphäre ist dicht, fast greifbar – wie ein warmes Sommerlicht, das langsam von einem heraufziehenden Gewitter verschluckt wird. Floras Verletzlichkeit und ihre stille Stärke machen sie zu einer Figur, mit der man fühlen kann, während Sawyer wie ein Sturm wirkt, der gleichzeitig zerstört und befreit. Ihre Verbindung ist kein sanftes, stilles Verlieben, sondern ein Fallen – tief, unaufhaltsam und manchmal schmerzhaft.

Natürlich gibt es Momente, in denen ich mir noch mehr unvorhersehbare Wendungen gewünscht hätte, aber vielleicht ist es genau dieser Fokus auf die rohen Gefühle, der das Buch so besonders macht. Die Mischung aus romantischem Knistern, leiser Bedrohung und einer fast schon poetischen Intensität macht „My Haunted Heart – Ich sehe dich“ zu einem Leseerlebnis, das lange nachhallt.