Merkwürdig und geheimnisvoll

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donna vivi Avatar

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Zwei parallel verlaufende Geschichten ziehen den Leser in seinen Bann.

Einerseits eine spannende Ermittlung, die sich langsam entfaltet. Die detaillierten Beschreibungen zeigen schräge Figuren in einer etwas surreal wirkenden Umgebung. Dieser Romanausschnitt erinnert stilistisch an klassische Kriminalgeschichten: präzise geschrieben, spannend gehalten, die Situation wirkt merkwürdig und geheimnisvoll.

Andererseits bekommt man Einblick in ein persönliches Desaster, das Eheglück des Protagonisten scheint endgültig zu zerbrechen.

Es gibt viel zu verlieren: eine Ehefrau, ein frisch ergatterter Job, eine gesunde Haltung, wenn alles zu Bruch geht. Und: Es gibt viel Neues zu entdecken. Das neue Leben als Detektiv und das mysteriöse Mädchen. Ein Wechselspiel von Traurigkeit und Hoffnung.

Neben den bildhaften Beschreibungen fällt der Grundton doch etwas spöttisch aus. Auffallend ist die geistreiche, präzise Ausdrucksform und Einfallsreichtum und die selbstkritische Haltung des Erzählers. Außerdem die Selbstquälerei „frei nach Proust“ um die fehlende Erinnerung, was und wann in den Ehejahren des Helden, Sam Kornberg, schief gelaufen ist.